Russische Passagiermaschine auf der Sinai-Halbinsel abgestürzt
An Bord der Airbus-Maschine, die von Scharm el Scheich nach Sankt Petersburg fliegen sollte, befanden sich über 200 Personen. Als Ursache wird ein technischer Defekt genannt
Der ägyptische Premierminister bestätigte nun offiziell, dass ein russisches Passagierflugzeug im Inneren der Sinai-Halbinsel abgestürzt ist. Nach Angaben der ägyptischen Regierung sollen mindestens 45 Krankenwagen auf dem Weg nach al-Hasana im Sinai sein. Ria Nowosti gibt die vermutliche Absturzstelle als "südlich von Al-Arisha" an.
Das Flugzeug hatte nach überwiegenden Angaben 224 Personen an Bord, hauptsächlich Touristen aus Russland, die russische Flugverkehrbehörde Rosaviatsiya sprach in einer ersten Reaktiin (siehe unten) von 212 Passagieren und 7 Crewmitgliedern.
Am Morgen war von ägyptischen Medien gemeldet worden, dass die Luftaufsicht den Kontakt mit der Maschine nach dem Start am Flughafen des Touristenorts Sharm el-Sheich verloren hatte.
Das Flugzeug der russischen Fluggesellschaft Kogalymavia (Kolavia/Metrojet) hatte als Zielflughafen Sankt Petersburg. Im zyprischen Luftraum soll es von den Radarschirmen verschwunden sein.
Nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Tass von heute Morgen sollte das Flugzeug um 12 Uhr 10 Moskauer Zeit ( 10.10 Uhr MEZ) am Zielflughafen St. Petersburg eintreffen. Die russische Flugverkehrsbehörde Rosaviatsiya bestätigte demnach, dass der Kontakt mit dem Flugzeug über der Sinai-Halbinsel verloren ging. Zitiert wird deren Sprecher Sergey Izvolsky:
According to preliminary reports, the Airbus A320 belonging to Kagalymavia, Flight 92-68, en route from Sharm el-Sheikh to St. Petersburg has took off at 6:51 am Moscow time. At 7:14am it failed to contact Larnaca (Cyprus) and disappeared from radars. The plane carried 212 passengers and seven crewmembers.
Die russische Nachrichtenagentur erwähnt darüber hinaus, dass der Internationale Flughafen in Kairo heute Morgen ein Notlandungsgesuch eines russischen Flugzeugs empfangen habe. Der Flugkapitän soll von Problemen mit der Funkverbindung gesprochen haben.
Zum Zeitpunkt des Kontakts soll sich das Flugzeug in 9.000 Meter Flughöhe befunden haben. Danach habe man den Kontakt verloren. Das Flugzeug soll laut Flightradar 24 sehr schnell an Höhe verloren haben.
Für Irritationen sorgte zwischenzeitlich laut al-Arabiya, dass der Chef der ägyptischen Flugunfallbehörde, Ajman al-Mokdam zunächst berichtet habe, dass das Flugzeug nach Angaben der russischen Fluglinie sicher sei und bereits die türkische Luftraumaufsicht kontaktiert habe. Indessen hatten aber ägyptische Lokalmedien bereits vom Absturz berichtet.
Nun berichtet Ajman al-Mokdam davon, dass Rettungskräfte erste Trümmerteile des Airbus 321 gefunden hätten. Man werde so schnell wie möglich mit der Suche nach der Unfallursache beginnen, wird er zitiert.
Zu erwarten sind auch Spekulationen darüber, ob ein Terroranschlag die Ursache sein könnte. Auf dem Sinai operiert die Dschihadistenmiliz Beit al-Maqlis, die dem IS Gefolgschaft geschworen hat (vgl. IS: Erst Sinai, dann Gaza? und Sinai: Das nächste Talibanistan?).
Ergänzung: Der Chef der ägyptischen Flugunfallbehörde, Ajman al-Mokdam, erklärte inzwischen, dass die Maschine wegen eines technischen Fehlers abgestürzt sei. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das Flugzeug abgeschossen wurde", meldet auch Ria Nowosti.
Dort wird berichtet, dass die Crew am Flughafen von Sharm al Sheikh über Probleme mit dem Triebwerk geklagt hatte. Das Flugzeug sei nach Angaben von Flightradar24 seit rund 18 Jahren im Betrieb gewesen.