Russischer Geheimdienst meldet Festnahme von Tätern des Anschlags auf die Krim-Brücke
Russlands Inlandsgeheimdienst FSB will die Täter identifiziert und teilweise schon verhaftet haben. Hinter der Tat stehe der ukrainische Geheimdienst, heißt es. Das berichten teils auch ukrainische Medien. Von offizieller Kiewer Seite wird es als "Unsinn" bezeichnet.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat in einer offiziellen Erklärung mitgeteilt, er habe "die Organisatoren und Mittäter des Terroranschlags auf die Krim-Brücke" identifiziert. Die Zahl der Beteiligten gab der FSB mit zwölf Personen an – acht davon habe man bereits inhaftiert.
Nur von sieben der als Täter bezeichneten Personen hat der Geheimdienst jedoch die Namen veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die mutmaßlich beteiligten Ukrainer, Georgier und Armenier, die Russen blieben anonym. Als Drahtzieher des Anschlags sieht der FSB den Geheimdienst der Ukraine unter der Leitung von Kiril Budanow.
Kiewer Verteidigungsministerium will "Unsinn" nicht kommentieren
Das ukrainische Verteidigungsministerium bezeichnete die russischen Verlautbarungen in einer Stellungnahme als "Unsinn", den es nicht weiter kommentieren wolle. Allerdings berichten auch mehrere ukrainische Medien und solche in den USA von der Organisation des Anschlags durch Kiewer Geheimdienstkreise.
Budanow als von den Russen so bezeichneter Organisator ist laut der Moskauer Tageszeitung Kommersant ein früheres Mitglied einer Spezialeinheit und wurde 2014 im Donbass verwundet. 2019 kam es zu einem wiederum mutmaßlich russischen Mordanschlag auf ihn, für den zwei Russen von einem ukrainischen Gericht verurteilt wurden.
Sprengsatz kam angeblich über Bulgarien und Georgien nach Russland
Der auf der Krim-Brücke in einem LKW detonierte Sprengsatz ist laut FSB von der Ukraine über Bulgarien und Georgien nach Russland gebracht worden – der LKW mit dem Sprengstoff hatte die Brücke von russischem Festland aus befahren. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowoski veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie an der georgischen Grenze ein LKW durchsucht wird, der den Sprengstoff zu diesem Zeitpunkt an Bord gehabt haben soll.
Durch den Anschlag kamen auch vier Zivilisten in einem Privatauto nahe der Explosion zu Tode. Die Bahnverbindung über die Krim-Brücke wurde kurzzeitig unterbrochen, eine Fahrbahn der Autobahn, die über die Brücke führt, wurde zerstört.