Saudi-Arabien: Die Arbeitslosigkeit der Jungen
Seite 2: Der öffentliche Druck ist nicht wirkungslos
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"Konstruktiver Rat im Hintergrund" also statt Verurteilungen von Festnahmen in der Öffentlichkeit, ob das pragmatisch in jedem Fall besser ist? Immerhin der Bruder der in Saudi-Arabien Festgenommenen, Samar Badawi, hat bislang "nur" 50 Peitschenhiebe erhalten, verurteilt wurde er erst zu 1000, dann zu 600.
Der öffentliche Druck sorgte dafür, dass die - noch immer brachiale - Strafe abgemildert wurde und es gäbe noch einige andere Beispiele in Saudi-Arabien dafür, dass der Duck einer breiten, internationalen Öffentlichkeit etwas ausgerichtet hat.
Und es gilt: Werden Namen von Festgenommenen nicht mehr laut genannt und ihr Fall nicht mehr angeprangert, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass mit ihnen ganz nach Gusto der Herrschenden umgegangen wird.
Talentvergeudung und Arbeitslosigkeit
Frauenrechte in Saudi-Arabien zu fördern, ist ein schwieriges Gelände. Schaut man sich die aktuellen Zahlen zur Arbeitslosigkeit in Saudi-Arabien an, die Experten Schlimmes für die Zukunft befürchten lässt - Stichwort: ungefähr die Hälfte im Königreich ist unter 25 Jahre alt und man bräuchte 700.000 Arbeitsplätze bis 2020 -, so fällt auf, dass es Frauen sehr viel mehr betrifft.
2018 liegt deren Arbeitslosenquote bei 30,9 Prozent und die der Männer bei 12,9. Im Vergleich zu 2016 ist die Quote der Frauen gefallen (von 33,7) und die der Männer gestiegen (von 11,6).
Es ist nicht zu übersehen, dass sich für eine wirtschaftlich bessere Zukunft in Saudi-Arabien einiges verändern muss. Wie wäre es damit, Frauen mehr Entfaltungsmöglichkeit zu geben, statt auf die Talente und Potentiale der Hälfte der Bewohner zu verzichten? Eine bessere allgemeine Ausbildung, die Religionsschulen nicht leisten können?
Dass der Zuganz zur aktiven Teilnahme von Frauen versperrt ist, liegt nicht zuletzt an den Lehrmeinungen dieser Schulen, die anderseits nichts dazu beitragen, dass mehr und relevantere wissenschaftliche Arbeiten aus Saudi-Arabien kommen.
Daran zeigt sich, dass es ein größeres Feld für Saudi-Arabien "2030" gäbe, um gemeinsame Ansätze für pragmatische Lösungen und "konstruktiven Rat" in Sachen Menschen- und Frauenrechte zu entwickeln - in mehrseitigem Interesse.