Schweden: Omikron als Gamechanger
Seite 2: Der Umgang mit den Ungeimpften
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Und was ist nun mit den ungeimpften Erwachsenen? Diese sollen nach den Empfehlungen von Folkhälsomyndigheten auch weiterhin Menschenmengen meiden, da sie nach wie vor ein größeres Risiko haben, schwer zu erkranken – ein Risiko, das mit dem Alter steige.
Eine Debatte um die Impfung in Pflegeberufen gibt es auch in Schweden und den anderen nordischen Ländern – und eine Patentlösung hat niemand. Finnland hat zum 1. Februar eine zeitlich befristete Corona-Impfpflicht für die Pflegeberufe eingeführt. Diese gilt zunächst bis Jahresende. Die Nutzer der Dienste sollten sich möglichst sicher fühlen.
In Schweden liegt die Entscheidung noch beim Arbeitgeber. Der staatliche medizinisch-ethische Rat hat öffentlich geäußert, die Impfung sei eine moralische Pflicht für das Pflegepersonal. In den Medien wird berichtet von Kommunen, die ungeimpftem Personal in der ambulanten Pflege andere Aufgaben zuweisen, und unter anderem auch von Kündigungen bei Behindertenassistenz-Unternehmen.
Eine Impfpflicht für diese Gruppe ist nicht in der Diskussion. Hier müsse weiter Überzeugungsarbeit geleistet werden, so Karin Tegmark Wisell.
In zwei Jahren Pandemie hat sich Sars-CoV-2 mehrfach verändert, meist zum Schlechteren. Dass die Impfungen nicht so gut vor einer neuen Ansteckung schützen, wie erhofft, war ein böses Erwachen bei der Delta-Variante. Omikron hat es noch schwieriger gemacht, sich vor einer Infektion zu schützen.
Während die Folgen für den Einzelnen immer noch schwer sein können, scheint ein Großteil – zumindest die dreifach Geimpften – gut durch die Welle zu kommen. Die Skandinavier nutzen die Chance, das Schiff wieder umzusteuern und die ohnehin kaum zu verhindernde "Durchseuchung" zum Vorteil zu nutzen. Wohl wissend, dass es auch wieder anders kommen kann.
In Deutschland hat die Omikronwelle gerade erst richtig begonnen. Für diese Welle kommt die Impfpflicht ohnehin zu spät, und danach werden sehr viele "genesen" sein. Für die Impfpflicht wird viel Arbeit aufgewendet und gesellschaftliches Porzellan zerschlagen, und man kann sich fragen: Ist es das wert?