Sechs Vorschläge an die Umweltbewegung
Trotz aller Erfolge stockt die Umweltbewegung. Die Ursachen zu beheben wäre nicht schwer - wenn Millionen mitmachen
Der Autor dieser Zeilen erinnert sich gern an die Lehrerinnen und Lehrer seiner Schulzeit in den 1980-er Jahren: Anti-WAA-Kämpfer, Konsumkritiker, Windrad-Bastler und Vegetarier in Batik-Klamotten bereicherten mit ihrer unermüdlichen Diskussionsfreudigkeit selbst den überambitionierten bayerischen Schulalltag.
Katastrophen wie die Dioxinverseuchung in Seveso (1976), die Havarie des Öltankers Amoco Cadiz (1978), das Giftgasunglück in Bhopal (1984) und das Fischsterben im Rhein (Sandoz, 1986) gaben deutlichen Hinweis darauf, dass wir in der Industriemoderne weniger dem unmittelbaren Risiko ausgesetzt waren, von der Keule eines anderen Menschen, als viel mehr von abstrakten, statistischen Restrisiken niedergestreckt zu werden, die sich unmittelbar vor unseren Augen manifestierten.
Wieso war mein Kühlschrank für ein Loch in der Ozonschicht über der Antarktis verantwortlich? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, wenn ich den selbstgezogenen Salat aus unserem Garten esse, nur weil in der Ukraine ein Kernreaktor kaputtgegangen war? Nicht wenige aus unserem Dorf aßen den Salat, zu absurd erschienen ihnen zunächst die Warnungen.
Inzwischen dürfte jeder Mensch eine gewisse Vorstellung von der Gefährlichkeit radioaktiver Strahlung haben. Das war eine Leistungen der Umweltbewegung, die in den 70er- und 80er-Jahren ihre Sternstunden erlebte und den Menschen das Wissen und ein Gefühl vermitteln konnte, dass die Gefahren der Industriemoderne das Zeug dazu haben, der Menschheit den Garaus zu machen - obwohl die Gefahren mit den unmittelbaren Lebensroutinen der Menschen so gut wie nichts zu tun haben.
Doch seit 30 Jahren befindet sich die Umweltbewegung in den Mühen der Ebene. Es geht nicht richtig voran; jenseits von Wirtschafts- oder Coronakrisen sinken die CO2-Emissionen viel zu langsam (zwischen 1999 und 2019 um rund 1,3 Prozent pro Jahr, d.h., sie halbieren sich alle 53 Jahre)1, die Müllhalden wachsen, Monokulturen dominieren die Landschaft, Flächen werden weiter versiegelt und die Autos werden dicker, obwohl irgendwie alle wissen, dass das ein Problem ist.
Weltweit verschließe ich immer wieder die Augen, um nur nicht zu genau zu erfahren, wer oder was jetzt gerade niederbrennt, austrocknet oder ausstirbt. Was ist da los, dass einerseits breite Bevölkerungsteile innerhalb der hochentwickelten Industriestaaten ökologische Probleme anerkennen oder bereits leibhaftig mit ihnen konfrontiert sind, andererseits die wachsende Umweltbewegung so erschreckend wenig Substanzielles jenseits bloßer Aufklärung erreicht?
Bei der Recherche zu diesem Text fiel mir ein Buch von dem leider viel zu früh verstorbenen Soziologen Ulrich Beck in die Hände: "Politik in Zeiten der Risikogesellschaft", erschienen 1991, also vor genau 30 Jahren.2 Bei der Lektüre stockt mir immer wieder der Atem, gerade weil seine Zeilen schon 30 Jahre alt sind:
Die zentrale Konfliktlinie spaltet nicht Für und Gegen ökologisch bewusste Produktion und Politik, sondern das allgemeine Für polarisiert sich in ein kosmetisches, symbolisches, das die Ursachen unangetastet lässt … [und] ein Für, das die Folgen in und vor ihrer Genese vermeiden will.
In leichtem Deutsch: Alle stimmen den beunruhigenden Erkenntnissen zu, doch die einen wollen nur Greenwashing, die anderen den System Change. Die Fronten sind verhärtet, und so wird vor allem geredet und das geht jetzt seit 30 Jahren so.
Selbst in den letzten 10 Jahren, wo die Sommer in Deutschland bereits an mittelitalienische Verhältnisse erinnern, tat sich wenig bis nichts, weder hier noch im Weltmaßstab: "Der Anteil fossiler Energieträger am Gesamtenergiemix ist heute [2020] genauso hoch wie vor einem Jahrzehnt (80,3 Prozent gegenüber 80,2 Prozent heute)."
Wären grüne Parteien überwiegend erfolgreich, dann könnte das so nicht sein. Wären Vorkämpfer überwiegend erfolgreich, weil sich die Menschen ihren Errungenschaften anschließen, dann könnte das so nicht sein. Wären die Argumente umweltbewegter Menschen überwiegend zielführend, dann könnte das so nicht sein. Wären die Menschen bereit, abstrakte zukünftige Entwicklungen in ihrem Handeln zumindest oft zu berücksichtigen, dann könnte das so nicht sein.
Deshalb sind andere Herangehensweisen notwendig. Welche tatsächlich funktionieren, lässt sich nicht sagen - doch wenn die Umweltbewegung so weitermacht, wie bisher, wird sie schon allein angesichts der wenigen Zeit, die noch zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels verbleibt, ganz sicher scheitern. Anbei sechs Vorschläge an die Umweltbewegten.
Die verflixte Kommunikation
Erstens: Alarmismus ist zu unterlassen. Ulrich Beck schreibt in dem eingangs genannten Buch aus dem Jahre 1991: Es "wachsen mit der Größe und der Nähe einer Gefahr die Widerstände gegen die Einsicht in die Gefahr. … Das Bombardement mit apokalyptischen Visionen wirkt deshalb leicht kontraproduktiv, bestärkt Ohnmacht und Fatalismus."3
Dieses Bombardement steigert sich zwischen 1991 und 2021 noch, bisheriger Höhepunkt: die Fridays-for-Future-Bewegung. Es war für uns alte Hasen eine der seltenen Sternstunden der Umweltbewegung, als sich 2019 vieltausendfache Sprechchöre von Schülern und Studenten erhoben und auch ich hatte die Hoffnung, dass wir einer ökologischen Wende entschieden näher kommen könnten.
Zwei Jahre und eine Pandemie später scheint mir, die Regierenden hätten die Fridays nicht nur umarmt, sondern zerdrückt. Lippenbekenntnisse für zu wenig ambitionierte Programme und Gesetze die ferne Zukunft betreffend nahmen enorm zu ebenso wie die Suche nach Ausflüchten, die Ablehnung "überstürzter" Maßnahmen, die Forderungen nach "Technologieoffenheit" als Feigenblatt für weiteres Zögern und vor allem: die Suche nach Belegen für "Überdramatisierung" oder "undemokratische Gebaren", oftmals von Leuten, die gern selbst autoritär auftreten.
Die brachiale Rhetorik scheint mir eher dazu geeignet, Gesellschaften noch weiter zu spalten und Ulrich Becks weiter oben genannter Zweiteilung in Sachen Umweltpolitik noch einen dritten Teil hinzuzufügen: Menschen, die noch immer "viel Grund zur Beruhigung" finden (wie Sebastian Haffner am Tag nach Hitlers Wahl zum Reichskanzler)4 und dabei ihren kritischen Geist dem Wunsch nach Fortsetzung ihres angenehmen Lebens opfern, indem sie jeden Post in sozialen Medien dankbar aufnehmen, der sie in ihrer Weltsicht bestärkt.
Noch hat die große Mehrheit der Bevölkerung das Vertrauen, dass Wissenschaftler mit bestem Wissen und Gewissen versuchen, ihre Klimamodelle und Vorhersagen zu verbessern. Ganz allgemein gilt jedoch: Je größer die Angst und die Verunsicherung der Menschen werden, ein als angenehm empfundenes Leben zu verlieren, desto leichter werden es Rattenfänger haben, Zweifel zu säen.
Wenn diese Angst weiter zunimmt, werden Rattenfänger die Forschung an sich angreifen, sie werden Nachhaltigkeitspolitik delegitimieren und den Geist der Aufklärung in seinen Grundfesten in Zweifel ziehen, indem sie irgendwelche positive Geschichten dagegen erzählen. Populisten haben es umso leichter, je mehr Angst Menschen davor haben, dass ihre Zukunft ungünstig verlaufen könnte.
Wenn von der Umweltbewegung seit über 40 Jahren abstrakte Gefahren drastisch dargestellt und manchmal überzeichnet werden müssen, um damit die Gemüter zu bewegen, dann hat das auf Dauer gestellte apokalyptische Gerede noch weitere Folgen: Man gewöhnt sich nicht nur an das Dauerinferno und lernt es zu ignorieren, sondern lebt mit der sich ständig wiederholenden Erfahrung, dass die Apokalypse eben doch nicht eintritt.
Das Leben geht weiter, für viele sogar ziemlich nett. Seit 30 Jahren ist es "5 vor 12", und in fünf Minuten gibt es ein bekömmliches Mittagessen, oder ein neuer Tag bricht an.
Zwar machen die Sorgen der Umweltbewegten logisch Sinn, doch wir lassen uns immer weniger von ihnen berühren, schließlich hatten wir das gestern schon und haben auch morgen noch was anderes zu tun.
Hinzu kommt: Auch die ständige Wiederholung dramatischer Bilder von Naturkatastrophen verstärkt Abstumpfungsprozesse, außerdem sind sie nah am letzten Hollywood-Blockbuster, und der war erfunden. Dabei geht es nicht darum, die Faktenlage herunterzuspielen, sondern die vergangenen Jahrzehnte sollten uns eine Lehre sein.
Diese Art der Aufmerksamkeitsgenerierung führt zu viel zu wenig. Wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen wollen, muss eine andere Kommunikationskultur her, ein Vorschlag: Näher bei Steve de Shazer, einem Jazz-Musiker und Psychotherapeuten (1940-2005): "Reden über Probleme lässt die Probleme wachsen, reden über Lösungen, lässt die Lösungen wachsen."
Was als Fortschritt gelten soll
Zweitens: Ökologisches Handeln muss von der Mehrheit einer Gesellschaft als Verbesserung gegenüber dem Status quo, d.h. als Fortschritt wahrgenommen werden. Das ist eine Frage der Kommunikation und nicht der Inhalte. Die Reklameindustrie ist in der Lage, den Menschen Wasser aus Glas- oder Plastikflaschen, das mehr als hundertmal teurer als Leitungswasser ist und umständlich herumgekarrt werden muss, als eine "Modernisierung", eine Verbesserung ihrer Lebensumstände zu verkaufen.
Die Umweltbewegung schafft es dagegen nicht einmal, die Menschen von den Vorzügen von Innenstädten zu überzeugen, die mehr Grün, mehr Kinderspielflächen, mehr Außengastronomie und trotzdem mehr Ruhe, weil weniger Verkehr versprechen. Wie auch, wenn sie von "Autos raus aus der Stadt" spricht anstatt von "Kinder rein in die Stadt".
Ersteres stellt eine Verschlechterung für mehrere Bevölkerungsgruppen dar (z. B. ignoriert es das Umland), zweiteres überschreibt negative Bilder, die jeder von einer Stadt mit sich herumträgt, durch positive Bilder - nur das kann Aufbruchstimmung in der Breite erzeugen.
Nur bei einer konsequenten Veränderung ihrer Kommunikation hat die Umweltbewegung überhaupt eine Chance, Erwartungshaltungen und Hoffnungen auf ein besseres (und nebenbei auch zukunftsfähiges) Leben in der notwendigen Geschwindigkeit aufzubauen und so die Mehrheit der Bevölkerung für ein Umdenken zu begeistern.
Hiermit ergeht ein Maulkorberlass an alle Miesmacher und Weltuntergangspropheten: Euere Rhetorik hat versagt. Noch einmal sei wiederholt: Dabei geht es keinesfalls um Schönreden der Situation, sondern um das Herausstellen von Verbesserungen für die Menschen - also um Fortschritt.
Seit Jahrzehnten gibt es eine zunehmende Engführung dessen, was wir unter Fortschritt verstehen, gegenwärtig spricht man beinahe ausschließlich von "Innovationen". Das meint vor allem gewisse "Veränderungen" im Bestehenden. Darunter werden neue oder bessere Produkte oder technische Verfahren verstanden, die per se gut seien, sobald sie Umsätze und Gewinne generieren.
Die Umweltbewegung muss einen kritischen Diskurs über den begrenzten, aber quasireligiösen und selbstzweckhaften Charakter von Innovationen anstoßen (selbst wenn sie unter "Green Deal" firmieren). Sie muss die Nichtlinearität und Ambivalenz von Entwicklungen herausstellen und vor allem umweltdienliche Institutionen und Entwicklungen als Fortschritt bezeichnen.
Ein Beispiel: Arbeitszeitverkürzungen, die den Menschen mehr Ehrenamt und Bürgerbeteiligung in Kommunen nahelegen, auch monetär motiviert, sind aus meiner Sicht fortschrittlich. Und ist nicht auch eine dezentrale nicht-fossile Energieversorgung ein Fortschritt gegenüber einer zentralen, weil sie resilienter ist und Konzerne entmachten hilft?
Miesepeter raus!
Drittens: Alle Proteste der Umweltbewegung sollen positive Events und keine Miesepeter-Veranstaltungen sein. Damit ist keinesfalls gemeint, die Ernsthaftigkeit der Anliegen auch nur zu relativieren. Doch außerparlamentarischer Protest hat nur Wirkung, wenn die Ziele der Protestierenden das Leben der Menschen berühren und konkrete Lösungen vorliegen.
Die vergangenen 40 Jahre haben gezeigt: Massenproteste entstehen, wenn Menschen der Überzeugung sind, dass Alternativen konkret verhandelbar und wünschenswert sind und durchsetzbar erscheinen. Sie protestierten massenhaft gegen Kernenergie, weil die Alternative im simplen Abschalten der Reaktoren gesehen wurde.
Beim Klimawandel, beim Artensterben und vielen anderen Umweltkrisen funktioniert das seit 40 Jahren nicht, weil die Alternativen nicht greifbar sind, also nicht genau bekannt ist, welche Lebensroutinen für die Zukunft wünschenswert sein sollen.
Damit ist nicht das Kleinteilige hier-ein-Windrad und dort-ein-Habitat gemeint, sondern zumindest Teile eines Denkgebäudes, das einen neuen ethischen Kompass enthält und worunter sich die vielen 1000 Teillösungen, die die Umweltbewegung natürlich längst anbietet, zusammenfasst.
Der Architekt und Philosoph Richard Buckminster Fuller meint:
Man ändert Dinge nie, indem man die Realität bekämpft. Um etwas zu verändern, mache ein neues Modell, das das existierende Modell überflüssig macht.
Es ist zu wenig, hier einen Bioladen aufzumachen und dort einen Wald zu besetzen. Was fehlt, und was nicht nur von der Umweltbewegung, sondern auch von allen, die jetzt juristisch unter dem Druck stehen, den Wandel zu einem fossilfreien Leben zu gestalten, vorgebracht werden muss, ist ein positives Leitbild, das ein anderes Gewohnheitshandeln zur Folge hat.
Zum Beispiel: Wenn Zukunftsprobleme nur gemeinsam zu lösen sind, ob auf internationaler Ebene, ob innerhalb einer Familie, dann ist für mich das allmächtige Konkurrenzprinzip ein ähnliches Fossil wie Öl oder Uran, das in seiner heutigen, raumgreifenden Form delegitimiert und zurückgedrängt werden muss. Was bringt uns ein ökonomisch effizientes Konkurrenzprinzip angesichts der existenziellen Krisen, in die es uns gebracht hat?
Wir leben jetzt in derjenigen Welt, die aus vergangenen, vorwiegend privaten Zukunftsinvestitionen hervorging, die sich im ökonomischen Konkurrenzkampf durchgesetzt haben. Ich bin überzeugt: Eine Zukunft werden wir nur haben, wenn sie nicht nach ökonomischen Effizienzkriterien kalkuliert, sondern gemeinschaftlich gestaltet wird. Dazu muss das Konkurrenzprinzip vom Sockel des unfehlbaren Zukunftsmachers herabgestoßen werden.
Es gilt außerdem, die Rhetorik des Protests vom "sollen" zum "wollen" zu verschieben. Ich empfinde es als entsetzlich, dass nicht einmal eingefleischte Umweltaktivisten konsequent argumentieren, dass ihnen ihre Lebensweise Spaß macht. Ist es so schwer zu kommunizieren, dass sich PV-Anlagen auf dem Dach nicht nur lohnen, sondern Energieerzeugung erfahrbar und so zu einer Wohltat für’s Gemüt machen?
Wer schon einmal mit einem Lasten-E-Bike herumgefahren ist, weiß, dass die wohldosierte Kraftverstärkung ein richtig gutes Gefühl hinterlässt. Und liebe Vegetarier oder Veganer, es wäre stark von euch, bei den nächsten Aktion Menschen nicht anzuklagen (ja, das spaltet!), sondern die Vorzüge und Schmackhaftigkeit abwechslungsreicher Kost darzustellen.
Nicht "Bockwurst tötet", sondern "Bockwurst ist bock langweilig" (naja...). Nur mit einer positiven Kommunikation wird es der Umweltbewegung gelingen, die große Mehrheit der Gesellschaft zu gewinnen und die Spaltung zwischen "Öko" und "Nicht-Öko" zu überwinden.
Der Wissenschaft fehlt die Beziehungsebene
Viertens: "Keine soziale Bewegung überzeugt ihre Anhänger und Gegner durch Belehrung oder wissenschaftliche Beweisführung" schreibt der Politaktivist Srđa Popović5, (der mit seinen kreativen Kampagnen dabei half, Serbien 2001 von dem "Totengräber Jugoslawiens" Slobodan Milošević zu befreien). Die Umweltbewegung macht aber fast nichts anderes.
Kurz vor Corona lauschte ich Hans-Joachim Schellnhuber, dem vielleicht berühmtesten Klimaforscher Deutschlands, bei seinem Vortrag mit dem Titel "Herausforderung Klimawandel: Brauchen wir eine neue Erzählung der Moderne?"
Doch Alles, was die versammelten 1.500 Gäste zu hören bekamen, waren Verfeinerungen längst bekannter Hiobsbotschaften. Neue Erzählung? Nein. Er belehrte uns, streng wissenschaftlich, dass es so nicht weiterginge und ließ das Auditorium damit allein.
Ich applaudierte nicht, denn für mich war unvorstellbar, dass die Veranstaltung irgend eine positive Veränderung, ob im privaten oder politischen Bereich, hervorbringen würde. Die Veranstaltung wurde konsumiert, der Zustand der Welt kurz betrauert, und weiter geht’s in den geplanten und gewohnten Routinen.
Will die Umweltbewegung tatsächlich Erfolg haben, muss sie erstens mit Bildungs- und zweitens mit Protestaktionen in der Mitte der Gesellschaft für eine andere Kultur des Miteinanders werben, und drittens sollte sie daran auch im privaten Leben denken.
a) Am einfachsten erkennt man gute Bildungsveranstaltung, wenn man sich überlegt, was bei der oben genannten Veranstaltung mit Hans-Joachim Schellnhuber nicht vermittelt wurde:
- Mut und Aufbruchstimmung - Grundbedingung jeder nichterzwungenen Veränderung.
- Handlungsleitende Geschichten - etwa Beispiele für gelungene Veränderungen.
- Geschichten aus dem eigenen Leben, die Zuhörer an ihr eigenes Leben erinnern - um auf Augenhöhe zu kommunizieren und mögliche Veränderung in den Lebensroutinen erkennbar zu machen, die vielleicht mal auszuprobieren wären.
- Politische Kontextualisierung der Informationen - Was nützt Faktenwissen über Umweltprobleme, wenn der Zuhörer keine Vorstellung davon hat, wie reale Veränderungen im politischen Prozess durchgesetzt werden können?
Bei diesem letzten Punkt könnte man anführen, dass in Bildungsinstitutionen eine "Neutralitätspflicht" herrscht. Dies ist falsch - es gibt ein "Gebot der Kontroversität", ein Gebot, nicht-eindeutige Sachverhalte auch kontrovers darzustellen. Daran sollten sich Bildungsreferenten (und Lehrer) orientieren: Menschen zu befähigen, in einem komplexen, mitunter widersprüchlichen Institutionengefüge naturwissenschaftlich belegte Sachverhalte in wirkmächtige Gesetze einfließen zu lassen.
b) Die Artikulation von Forderungen und die Produktion starker, medientauglicher Bilder bei Protestveranstaltungen sind stets nur eine Hälfte eines Events, die andere Hälfte ist mindestens genauso wichtig: die Herstellung von Gemeinschaft. Nach einer Demo oder sonstigen Aktion geht man nicht nach Hause, sondern in die Kneipe, zum Picknick, zurück ins Büro zum Schulterklopfen oder was auch immer.
Bei Aktionen treffen sich gleichgesinnte Menschen auch zur Selbstvergewisserung und um zu spüren, dass sie Viele und Teil einer Bewegung sind. Der Austausch mit Gleichgesinnten auf anderen als inhaltlichen oder organisatorischen Ebenen ebnet den kommenden Aktivitäten Tür und Tor, man wird mutiger, übersteht Enttäuschungen. Und es hilft einer Gruppe auch während langwieriger Mühen in der Ebene nicht auseinanderzubrechen, falls es Beziehungsgeflechte zwischen den Menschen gibt.
c) Jenseits politischer Aktionen sollen die Freundes- und sonstigen Kreise umweltbewegter Menschen jedoch möglichst inhomogen sein. Natürlich kommt man in einer Blase, in der alle ähnlich ticken wie man selbst, am einfachsten durch’s Leben. Wenn man allerdings schon beim Gespräch mit einem wenig einsichtigen Nachbarn an Rückzug denkt, dann wird das nichts mit dem Wachstum der Umweltbewegung und einer zukunftstauglichen Welt.
Anderen Menschen den eigenen Lebensweg anempfehlen funktioniert nicht. Jeder hat zahllose eigene Gewohnheiten, die man ohne Zwang nicht aufgibt. Ich verändere Lebensroutinen, wenn mir selbst bessere einfallen und mir der Sinn danach steht, sie auszuprobieren. Von Menschen, die ich kenne und die mir sympathisch sind, probiere ich gern etwas aus.
Und weil ich glaube, dass viele so ticken, geht es darum, dass alle umweltbewegten Menschen (das sind Millionen!) ihre Kontakte mit wenig umweltbewegten Menschen ausbauen. Wenn Millionen mit Millionen interagieren, können aus vielen winzigen Kontakten und Gesprächen große Veränderungen werden. Und eines ist sicher: In Beziehungen, egal wie lose oder eng, lernen immer beide Seiten. Wobei der Fokus auf den Lebensstil anderer Leute, der auch mich manchmal verzweifeln lässt, völlig falsch ist.
Raus aus den Parallelwelten!
Fünftens: Eine Überbetonung freiwilliger, individueller Verhaltensänderungen unterminiert das viel wichtigere Ziel der Umweltbewegung, mit breiter Akzeptanz politische Weichenstellungen durchzusetzen, um zukunftsfähiges Handeln allgemeinverbindlich festzuschreiben.
Seit über 40 Jahren organisieren umweltbewegte Menschen Strukturen, um ihr Leben ökologisch ausrichten zu können. Sie stellen Höfe auf Bio um, gründen Bioläden, Car-Sharing-Initiativen, Ökostrom-Labels und Reiseagenturen für sanften Tourismus. Auf der politischen Ebene wurde wesentlich weniger erreicht, trotz ökologischer Parteien und Politiker in Regierungsverantwortung nebst vieler Gesetze, die durchaus eine ökologische Handschrift tragen.
Nach über 40 Jahren politisch organisierter Umweltbewegung steigt die Zahl der Verbrennermotoren in Deutschland selbst 2020 an und beträgt der Anteil an Biolebensmitteln nur 5,5 Prozent am Gesamtumsatz, obwohl in deutschlandweiten Umfragen bis zu 30 Prozent der Bevölkerung einer ökologischen Partei ihre Stimme geben würden.
Ganz offensichtlich ist die Balance zwischen individuellem und politischen Engagement für ökologische Belange fehljustiert: Wenn Millionen Menschen ökologisch wählen, aber viel zu wenig geschieht, stimmt etwas nicht.
Könnte es sein, dass sich weite Teile der Umweltbewegung durch individuelle Handlungen lediglich Oasen der Glückseligkeit einrichten, um sich ein reines Gewissen zu machen (inklusive Kreuzchen bei Ökoparteien)?
Mit der Folge, die politische Dimension zur Lösung der vielen Krisen zu ignorieren, sich aber gleichzeitig darüber zu empören, wenn andere es ihnen in zumeist eng begrenzten Gebieten nicht gleichtun? Nach 30 Jahren viel zu geringer Erfolge der Umweltbewegung sollte allmählich akzeptiert werden, dass das eigene Umwelthandeln, das eigene vorbildhafte Verhalten nicht dazu führt, dass die anderen willig hinterherdackeln, wie die gebetsmühlenhaft wiederholten Sprüche à la "steter Tropfen höhlt den Stein" nahelegen wollen.
Wahrscheinlich sind manche umweltschonenden Handlungen sogar Kompensationshandlungen für umweltschädliche Handlungen, die genauso funktionieren wie CO2-Kompensationen für Flugreisen: Das "Ich" hat ein gutes Gewissen, und die gesellschaftlichen Entwicklungen brauchen nicht mehr zu kümmern.
Ein soziales Dilemma zeichnet sich dadurch aus, dass eine Handlung mir einen unmittelbaren Gewinn einbringt, die Schäden aber andere tragen, eventuell zu anderer Zeit an anderem Ort und/oder in "verdünnter" Form (fossil heizen jetzt, Klimawandel später...). Doch Dilemmasituationen lassen sich nicht lösen, indem umweltbewegte Menschen darauf bauen, dass das eigene vorbildliche Verhalten von anderen kopiert wird.
Die Atmosphäre ist ein Gemeingut, sie ähnelt einer Dorfwiese, die allen gehört und von allen Bauern beweidet werden darf. Wenn jeder Bauer die Wiese maximal nutzt, wird sie über Gebühr beweidet und verwandelt sich in einen Acker - außer die Bauern kommunizieren, setzen Regeln und Sanktionen durch. Dafür benötigt es kein Privateigentum, wie es bei der Atmosphäre oder den Weltmeeren weder möglich noch wünschenswert ist.
Die Dorfwiese wird nicht deshalb erhalten, weil ein Bauer seine Tiere nicht dorthin bringt, sondern ein Bauer sanktioniert wird, der sich nicht an gemeinsame Absprachen hält. Die Umweltbewegung appelliert viel zu stark an die einzelnen "Bauern", die "Wiese" zu schonen, während die anderen sich nicht darum scheren oder kein Problembewusstsein haben.
Will die Umweltbewegung in kurzer Zeit substanzielle Veränderungen erreichen, muss sie jene Lösungen favorisieren, die die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom nach der Erforschung von Gemeingütern wie Fischereigebieten oder Almwiesen vorschlägt: Kommunikation und Beteiligung, akzeptierte (gesetzliche) Regeln und abgestufte Sanktionen.6
Im Bereich der Atmosphäre wird durch Emissionszertifikate jenes, wenn auch viel zu zaghaft, gaaanz langsam eingeführt. Doch das Auseinanderfallen von Gewinnen und Schäden bleibt bestehen, wo immer Folgen externalisierbar sind, im privaten, im öffentlichen und vor allem im ökonomischen Bereich, unabhängig vom Charakter der Güter.
Wenn es Möglichkeiten gibt, unmittelbar die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und dabei Umweltschäden entstehen, ist die individuelle Verhaltensänderung keine Lösung, sondern Kommunikation sowie die Fähigkeit, gemeinsam Regeln zu setzen und durchzusetzen. Nur dann macht Vorreitertum Sinn, ist aber auch nicht unbedingt nötig, schon gar nicht über Jahrzehnte.
Ob tierische Produkte, Flugreisen oder Wärmedämmung - nach 30 Jahren vorbildhafter individueller Lebensgestaltung ohne angemessen sinkender CO2-Emissionen sollte doch auch dem motiviertesten Öko bewusst geworden sein, dass introvertierter Umweltschutz für die Katz' ist.
Der politische, umweltbewusste Mensch kommuniziert in der Öffentlichkeit und versucht Mehrheiten für allgemeingültige Regulierungen zu organisieren.
Lebenszufriedenheit schlägt Bruttoinlandsprodukt
Sechstens: Die Klimabewegung muss als Maßstab für fortschrittliche Entwicklungen auf das Wohlbefinden der Menschen fokussieren. Dann wird das Kernproblem innerhalb unserer Industriegesellschaft offenkundig: Die Lebenszufriedenheit in Deutschland steigt trotz allem Wirtschaftswachstum seit Jahrzehnten nicht an.
Das wissen zwar viele, vor allem viele Psychologen, doch die Konsequenzen daraus werden nicht gezogen:
- Eine ständig wachsende Produktausstattung ist weder notwendig noch geeignet, die subjektive Lebenszufriedenheit der Menschen in Industriestaaten weiter zu erhöhen.
- Wenn Wirtschaftswachstum seit Jahrzehnten nicht mehr zur Steigerung der Lebenszufriedenheit beiträgt, sind unsere Industrie- und Dienstleistungsunternehmen in weiten Teilen pure Verschwendung - Geldverschwendung, Ressourcenverschwendung und Zeitverschwendung für die dort Beschäftigten sowie für die Konsumenten der Produkte.
Große Teile der Unternehmerschaft sind lediglich dazu da, Menschen Produkte anzudrehen, die ihnen zunächst nicht gefehlt haben, die sie beim Gebrauch höchstens kurzfristig glücklicher machen und von denen sie hernach nicht mehr lassen können, wie Süchtige, weil alle sie gebrauchen oder der persönliche Status darüber definiert wird.
Viele Unternehmer wirken wie Entfacher kleiner Teufelskreise, in die sie Konsumenten einschließlich sich selbst treiben, und danach sitzen wir da und versuchen mit gigantischem Aufwand, z. B. Kindern die Zeit vor elektronischen Medien zu begrenzen, Hate-Speech und Fake-News in sozialen Medien zu bekämpfen oder Menschen bei Diskussionen dazu zu ermuntern, statt eines 2-Tonnen-Autos "nur" ein 1,5-Tonnen-Auto zu erwerben. Fortschritt und Lebensqualität stelle ich mir anders vor.
Steve Jobs wusste, wovon er spricht:
Es ist nicht die Aufgabe des Konsumenten, zu wissen, was er will.
Auch der Ökonom Joseph Schumpeter wusste, wie das Spiel läuft7:
So vollziehen sich Neuerungen in der Wirtschaft doch in der Regel nicht so, dass erst neue Bedürfnisse spontan bei den Kunden auftreten (...), sondern so, dass neue Bedürfnisse den Konsumenten von der Produktionsseite her anerzogen werden, so dass die Initiative bei der letzteren liegt (…).
Von Seiten der Unternehmer oder der Politik dann zu behaupten: "Sehr her, alle wollen es doch so!", ist definitiv Quatsch, nicht nur weil die milliardenschwere Reklameindustrie sonst nicht notwendig wäre.
Menschen wie Süchtige zu behandeln, die nur durch "immer Mehr" bei Laune zu halten sind, ist entwürdigend (sie werden von Unternehmern zu einem Zweck degradiert) und verweist auf den Zwang des Wirtschaftssystem, permanent "Innovationen" hervorbringen zu müssen. Denn aufgrund der im Konkurrenzkampf ständig steigenden ökonomischen Produktivität bleibt das Arbeitsvolumen in einer Volkswirtschaft nur gleich, wenn die Wirtschaft entsprechend wächst.8
Ohne Arbeitszeitverkürzungen gilt zwangsläufig: "Entweder ihr kauft mehr, oder die Arbeitslosigkeit geht durch die Decke!" Eigentlich gehört so ein Wirtschaftssystem komplett in die Tonne getreten, doch dazu fehlen gegenwärtig Zeit und die notwendigen Mehrheiten. Angesichts der multiplen Krisen ist deshalb kurzfristig auf drei Entwicklungen zu setzen:
Erstens die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen in Bereichen, wo die Produktivität kaum ansteigt (vor allem im Bereich der personenbezogenen Dienstleistungen, aber auch z.B. bei Reparaturdienstleistungen, etc..) und so Wachstumsdruck aus dem System genommen wird; außerdem fehlen in Pflegeberufen schon heute Zehntausende Jobs.
Zweitens Lohnarbeitszeitverkürzung, wobei die frei werdende Zeit nicht zu Freizeit wird, sondern in regionalzentriertes, soziales, ökologisches und politisches Engagement führen muss. Dies ist staatlicherseits so zu fördern, dass dadurch die Lebenshaltungskosten der Engagierten sinken und damit auch der Zwang zu Lohnarbeit.9
Und drittens muss die Gesellschaft wesentlich gleicher werden, damit so ein Umsteuern in der Breite überhaupt möglich und akzeptabel ist. Das wird nicht ohne ambitionierte Vermögens- und Erbschaftssteuern sowie Spitzensteuersatzerhöhungen gehen. Achja: Engagierte Menschen weisen im Durchschnitt eine höhere Lebenszufriedenheit auf als nicht engagierte.
Wenn die Menschheit ihren Energie-, Material-, Flächen-, und sonstigen Verbrauch in etwa zehnteln muss, funktioniert das bestimmt nicht im Angesicht eines Wirtschaftssystems, dessen Produktpalette positiv erfahren wird. Deshalb muss die Umweltbewegung wirtschaftskritische Argumentationsfiguren wesentlich häufiger nutzen als bisher.
Ob sie ähnlich der hier vorgebrachten sein werden, sei dahingestellt. Aber die Kritik wird kommen müssen: Die Hoffnung, mittels eines "Green Deal" oder ähnlich getauftem technologiezentriertem Entwicklungsansatz ein "Weiter-So" hinzubekommen, haben wir seit 30 Jahren.
Damals hofften wir auf das Ende des Energiemangels mittels Kernfusion (JET 1991) und das Ende aller Probleme dank des Computers und des gerade geborenen WWW. Doch wir warten noch heute auf das Ende des Müllproblems (Grüner Punkt: 1991) und ein Ende der Schadstoffe (Katalysatorpflicht 1993), etc...
Ist eine Zeitspanne von 30 Jahren denn zu kurz, um zu erkennen, dass ein Kulturwandel etwas anderes ist als eine neue Produktpalette? Eine zukunftsfähige Kultur kann keine des ständig getriebenen Konsumenten mehr sein, denn die gegenwärtige scheitert seit mindestens 30 Jahren fulminant daran, zukunftsfähig zu werden.
Ich bin überzeugt: Die Umweltbewegung wird ohne eindringliche Kritik am privaten Unternehmertum und dessen Überredungskunst sowie der Forderung nach einer Priorität des Öffentlichen und des Gemeinwohls - scheitern!
Eine persönliche Nachrede
Es liegt mir fern, irgendjemanden dazu zu verleiten, sich in seinem Konsumverhalten weniger für einen nachhaltigen Planeten zu engagieren. Mir geht es darum, aus der Vergangenheit zu lernen, um die Zukunft zu gewinnen. Dazu sollte mir mein privates Konsumgewissen unwichtiger werden.
Ich gehe natürlich in Bioläden und versuche, dem Planeten so wenig wie möglich zu schaden, allerdings weder verbissen noch puritanisch, sondern ganz einfach, weil ich auch morgen noch aufrecht in den Spiegel schauen will. Ich bin mir bewusst, dass mein persönlicher Konsum keine (!) Rolle spielt, so lange er sich innerhalb meiner vier Wände abspielt.
So lange es viel weniger Menschen gibt, die sich politisch engagieren, als solche, die ökologische Parteien wählen oder in Bioläden gehen, geht nichts wirklich vorwärts. Alle wesentlichen Veränderungen in unseren Gesellschaften mussten und müssen politisch erkämpft werden, weil die Profiteure überkommener Regeln nicht freiwillig gehen: Die Abschaffung der Sklaverei, Frauenwahlrecht, Arbeitszeitverkürzung, Atomausstieg, etc., das alles hatte auch Verlierer zur Folge.
Auch die allermeisten Umweltgesetze müssen gegen Lobbygruppen durchgesetzt werden, was tausendmal leichter ginge, wenn ein relevanter Anteil der ökologisch orientierten Menschen auch politisch aktiv wäre. Und es funktioniert überhaupt nicht, wenn man die politische Auseinandersetzung von vornherein verweigert.
Die sozialen Medien spielen dabei für mich nur eine untergeordnete Rolle. Warum, das bringt Jonathan Pie alias Tom Walker in seiner zeitlosen Wutrede nach der Wahl Donald Trumps 2016 auf den Punkt:
It's time to stop thinking that reposting an article on your facebook feed is political engagement
Politisches Engagement findet für mich vor allem in der dreidimensionalen Welt statt, und am liebsten dort, wo ich nette Menschen treffen und kennenlernen kann. Wenn engagierte Menschen eine höhere Lebenszufriedenheit haben als die Bevölkerung im Durchschnitt, dann liegt das vielleicht genau an den anderen, von denen ich weiß, dass sie gut finden, was wir gemeinsam tun.
Vielleicht setzt die nächste politische Aktion sogar mehr und länger anhaltend Glückshormone frei als die nächste Shopping-Tour, selbst wenn sie bei Manufaktum, GEA oder im VAUDE Store stattfindet. Und wer dort noch nie war: Macht gar nix. Es gibt wichtigeres: Sich einmischen.