Stabilisieren, Deregulieren, Liberalisieren, Privatisieren
Seite 2: Die drei Vorschläge des IWF - alles zum Besten der Dorfbewohner
- Stabilisieren, Deregulieren, Liberalisieren, Privatisieren
- Die drei Vorschläge des IWF - alles zum Besten der Dorfbewohner
- Die Folgen sind verheerend
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Wenige Tage später erscheint das Team des IWF, schaut sich um und schlägt dem Bürgermeister anschließend folgende Maßnahmen vor:
- Einer internationalen Großbank soll erlaubt werden, neben der örtlichen Bank, die die bescheidenen Vermögen der Dorfbewohner verwaltet und hin und wieder Kredite vergibt, eine eigene Filiale zu eröffnen und dort eine bunte Palette verschiedenster Finanzprodukte anzubieten. Offizielle Begründung des IWF: Die Konkurrenz im Finanzwesen soll auf diese Weise belebt und den Dorfbewohnern so ein breiteres Spektrum an Anlagemöglichkeiten als bisher geboten werden.
- Auf dem Wochenmarkt, auf dem die Bauern der Gegend an jedem Samstag ihr Gemüse und ihr Geflügel feilbieten, soll ab sofort ein Stand für einen großen internationalen Nahrungsmittelkonzern reserviert werden. Das Argument des IWF: Die entstehende Konkurrenz wird den Wettbewerb fördern und den Dorfbewohnern so langfristig niedrigere Preise bescheren.
- Der Brunnen in der Mitte des Dorfes soll einem international tätigen Investor übergeben werden. Dieser Investor verfügt nach Aussagen des IWF über großes Knowhow im Bereich Wasser und kann daher effizienter und wirtschaftlicher als ein öffentlicher Betrieb arbeiten.
Hoch erfreut darüber, dass der IWF weder ihn, noch seinen korrupten Partner, den Bauunternehmer, auf ihre Seriosität hin überprüft, will der Bürgermeister sofort einwilligen, doch der IWF stellt noch eine kleine, aber ihm sehr wichtige Zusatz-Bedingung: Der Bürgermeister muss die Vorschläge selber als "Letter of intent" (Absichtserklärung) an den IWF richten, damit dieser sie anschließend offiziell "akzeptieren" kann.
Auch das tut der Bürgermeister, und damit nimmt die Sache ihren Lauf: Der Kredit wird ausgezahlt - allerdings wiederum an eine kleine Zusatz-Bedingung gebunden: Sollte das Dorf in Zahlungsschwierigkeiten geraten, so muss es den IWF vor allen anderen Gläubigern des Dorfes auszahlen.
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