Stahl Stenslie

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Stahl Stenslie bei mem_brane, Köln

Stahl Stenslie arbeitet vor allem mit VR- und Kommunikationssystemen. Er ist international arbeitender und ausstellender Künstler und Mediendesigner. Sein Projekt CyberSM erhielt den SGI-Preis für besonders talentierte Künstler bei ISEA 1994. Er begann seine Schnittstellenexperimente an der Kunsthochschule für Medien in Köln, die etwa auch das Projekt Cyber SM in Zusammenarbeit mit Kirk Woolford als eines der ersten funktionierenden Cybersexsysteme finanzierte. Momentan arbeitet er verstärkt in Norwegen.

Zentrum seines Lebensinteresses ist Köln. Stahl räumt aber ein, daß momentan in Norwegen eine interessante Arbeitssituation für die Entwicklung von Visualisierungssystemen gegeben ist. Es gibt kaum vordefinierte Begriffe zu elektronischer Kunst. Der technischer Standard sei sehr gut und es wird in letzter Zeit viel mehr angewandte Forschung in allen Bereichen betrieben. Allgemein stellt Stahl eine stärkere Anwendungsfokussierung, auch im Kunst- und Medienbereich fest. Möglichkeiten für seine Kommunkationsplattformen, die ursprünglich auch als Kommunikationsnetz durch taktile Interfaces gedacht waren, bleiben offen. Menschen werden über den Filter des Cyberorganismus zusammengeschaltet. Komplexe Vernetzungen des Erlebens werden dadurch möglich.

Kollaboration

Wie auch die anderen komplexen Medienarbeiten entstand sense:less in einem kollaborativen Prozess. Die gemeinsame Anstrengung wird einem "Kunstlabor"-Gedanken entsprechend nach technischen Arbeitsbereichen getrennt. Die einzelnen Positionen der Mitarbeiter an einem Projekt ergänzen sich gegenseitig und führen aus dieser instrumentellen Gliederung heraus in eine technisch avancierte Lösung eines Schnittstellendesigns für interaktive Anwendungen.

Der nach einem romantischen Genieverständnis handelnde Individual-Künstler heuert als Kunstproduzent Techniker, Programmierer und Layouter an. Im Gegensatz dazu arbeiten in der Gruppe Cortex gleichwertige Partner eines künstlerischen Teams an Projektentwicklung und -realisierung. Die Umsetzung des technischen Wissens wird als Teil des künstlerischen Prozesses verstanden.

Dieser Prozess war für Stahl nicht immer unproblematisch. Unterschiedliche Herangehensweisen an technische Probleme, persönliche Arbeitsorganisation und Kommunikationsstile, sowie künstlerische Erwartungen und theoretischen Grundlagen mußten erst koordiniert werden. Spontaneität im kreativen Prozess einzubringen war vor allem auch durch den Umstand, daß ein Großteil der Zusammenarbeit über das elektronische Netz selbst erfolgte, schwierig. Stahl hatte Kompromisse bei der Verwirklichung seiner Ideen einzugehen, auch in den Bereichen zur Erforschung der Potentionalität menschlicher Sexualität bei der Kommunikatin über weite Entfernungen. Die Aufrechterhaltung der Funktionalität der Installation selbst wurde angesichts der Vielzahl von Benutzern immer wichtiger.

Cortex besteht aus folgenden Mitgliedern Knut Mork: Programmierung der Anwendung und Text Kate Pendry: Text, Töne und Stimme Stahl Stenslie: Bodysuit, Installation und Design Marius Watz: Grafikprogrammierung und Design