Stahlbranche: Die fragwürdige Politik der IG Metall

Seite 3: Ein Abschied vom Flächentarif in der Stahlbranche

Schon zu Beginn der Tarifrunde hat die IG Metall verkündet, dass ihr Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Arbeitsplatzsicherung liegen würde. Dazu strebt die Gewerkschaft betriebliche Regelungen an. Damit gibt sie ein gewerkschaftliches Prinzip auf. Haben sich doch in der IG Metall die Arbeitnehmer einer Branche zusammengeschlossen, damit die Konkurrenz der Unternehmen nicht einseitig auf ihrem Rücken ausgetragen wird.

Mit Flächentarifverträgen wurden einheitliche Konkurrenzbedingungen für die Unternehmen in Sachen Lohn geschaffen. Was diese dann für diesen Lohn aus ihrer Belegschaft an Leistung herausgeholt haben, stand auf einem anderen Blatt.

Eine sichere Kalkulationsgrundlage war auch im Interesse der Arbeitgeber, weswegen sie lange Zeit an Flächentarifverträgen festgehalten haben. Nachdem viele Unternehmen aus dem Arbeitgeberverband und damit aus dem Flächentarif ausgestiegen sind, zieht jetzt die Gewerkschaft nach.

Mit ihren betrieblichen Vereinbarungen kündigt die Gewerkschaft dieses Prinzip auf und macht die Lohnhöhe in den einzelnen Betrieben wieder zum Kampfmittel der Unternehmen in ihrer Konkurrenz, weswegen Senkung der Personalkosten überall auf der Tagesordnung stehen.

Thyssenkrupp hat schon vor einiger Zeit 11.000 Entlassungen angekündigt. Und auch Siemens Energy dünnt seine Belegschaft aus.

Ein Vorstandsmitglied der IG-Metall vermeldet stolz, dass dies ohne betriebsbedingte Kündigungen abgewickelt wird. So geht Arbeitsplatzsicherung 2021: Die IG Metall leistet ihren Beitrag zur Überwindung der Krise und zum Erfolg deutscher Unternehmen – auf Kosten ihrer Mitglieder.

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