Star Trek: Der Aufstand

Im neunten Kinoabenteuer gerät die Crew der Enterprise in eine Verschwörung, die das oberste Gebot der Föderation herausfordert.

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Endlich ist es den Machern von Star Trek gelungen den Humor, den Charm und den Pathos der ursprünglichen Serie einzufangen. Im Mittelpunkt von "Der Aufstand" stehen nicht mehr die "special effects", sondern die Werte und Ideale, für die Star Trek einmal berühmt war. So geht es diesmal um die Frage, ob eine Gesellschaft ihre Interessen auf Kosten einer kleinen Gemeinschaft durchsetzen darf.

Fern der Enterprise nimmt Data an einer wissenschaftlichen Mission der Föderation auf dem Planeten Ba'ku teil. Die Bewohner des Planeten führen ein friedvolles Dasein im Einklang der Natur und ahnen nicht, dass sie von einem Forschungsteam beobachtet werden. Doch plötzlich läuft Data Amok und enttarnt die Forschungseinheit. Um zu verhindern, dass Data ausser Betrieb gesetzt wird, eilt Captain Picard herbei.

Brent Spiner als Data, mit gewohnt kontrollierter Mimik.

Bei seinen Nachforschungen stösst er auf den eigentlichen Grund der Forschungsmission: Die metaphasischen Ringe des Planeten Ba'ku haben ungewöhnlich regenerative Kräfte, die den Alterungsprozess der Einwohner nicht nur hemmen, sonder gar umkehren. Das alternde Volk der Son'a und die Föderation wollen sich den Planeten aneignen und die Ba'ku vertreiben - ein verbrecherisches Vorhaben, das gegen die oberste Direktive verstösst, die es verbietet sich in die Entwicklung anderer Zivilisationen einzumischen.

Ru'afu, überzeugend böse gespielt von F. Murray Abraham.

Doch die Son'a, an ihrer Spitze der durchtriebene Ru'afu, wollen mit aller Macht an die kosm(et)ischen Strahlen kommen. Die haben sie auch bitter nötig. Tägliche "Schönheits"chirurgische Eingriffe haben aus ihren Gesichtern gummiüberspannte (nicht ganz reissfeste) Fratzen gemacht. Als Admiral Dougherty von der Sternenflotte die Enterprise zum Rückzug auffordert, entschliesst sich Picard zur Rebellion - nicht ganz selbstlos, denn an der schönen Ba'kunin Anij hat er längst Gefallen gefunden.

Patrick Stewart macht selbst als flirtender Weltraumheld eine gute Figur.

Nach dem actionreichen und düsteren achten Abenteuer setzt der neue Film auf mehr Menschlichkeit. Im Zentrum der Handlung stehen die Charaktere - und die dürfen sich, beeinflusst durch die verjüngende Strahlung, von gänzlich ungewohnter Seite zeigen. So ist Captain Picard mal Mambo tanzend, mal philosophierend, mal von seiner romantischen Seite oder ganz als Rebell in Lederjacke zu sehen. Auch bei Counselor Troi und dem 1. Offizier Riker zeigt der kosmische Jungbrunnen seine Wirkung. Beide lassen ihre alte Romanze wieder aufleben und landen gemeinsam im Whirlpool.

Marina Sirtis als Counselor Troi und Jonathan Frakes als Commander William T. Riker scheinen viel Spass auf ihrer Mission zu haben.

Mit einer guten Mischung aus amüsanten Szenen, anspruchsvollen technischen Tricks und einer Brise Romantik ist dem Regisseur Jonathan Frakes alias Commander Riker ein ausgewogener Film gelungen, der insbesondere durch seinen Humor besticht. Es scheint fast so, als hätte die Besatzung tatsächlich Spass und gute Laune auf ihrer Mission gehabt. Sicherlich werden eingefleischte Actionfans enttäuscht sein und für Trekkis wird "Der Aufstand" die Serie der sogenannten ungeraden Filme fortsetzen, da die Geschichte zu kitschig, die Bösen keine echten Ausserirdischen und die zu erfüllende Mission nicht wirklich kompliziert ist. Auch werden einige kritisieren, dass es sich eher um eine Doppelfolge, als um einen Kinofilm handelt - dennoch, es lohnt sich: Die gute Laune der Crew ist ansteckend.

Insurrection
Der Aufstand

Originaltitel: Star Trek 9: Insurrection
Regisseur: Jonathan Frakes
Buch: Michael Piller
Darsteller: Patrick Stewart, Brent Spiner, Jonathan Frakes, Marina Sirtis, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Brent Spiner, F. Murray Abraham, Donna Murphy, Anthony Zerbe
103 min
FSK 12