Studie: Unternehmen wollen Kohleverbrennung ausweiten, nicht beschränken

Seite 2: Blackrock als Kohle-Investor

Interessant ist, dass auch chinesische Kohlekonzerne mittlerweile Blackrock als Investor im Rücken haben. Indien – das seine Kraftwerkskapazitäten laut der Recherche um 72 GW und die Produktionskapazitäten von 893 Millionen Tonnen auf 1,5 Milliarden Tonnen pro Jahr bis 20230 ausweiten möchte –, ist auch Heimat des größten privaten Kohleunternehmers weltweit, Gautam Adani, der von engen Beziehungen zur Regierung Modi profitiere, so Urgewald.

Der Adani Group, die auch über ein Unternehmen für erneuerbare Energien verfügt, sei es gelungen, seine Kohlesparte über Gelder aus der Sparte für grüne Energien querzufinanzieren.

Meister im Verschieben von Geschäftsbereichen ist auch das tschechische Unternehmen Energetický a průmyslový holding (EPH), das das Braunkohleunternehmen LEAG in der Lausitz übernommen hatte. Im Juli 2023 hat die LEAG angekündigt, bis 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen.

Nach Informationen von Urgewald bedeutet diese Ankündigung lediglich, dass das Unternehmen seine Kohlesparte in die Schwestergesellschaft EP Energy Transition auslagert. "Gleichzeitig ist völlig unklar, ob EP Energy Transition mit den notwendigen Rückstellungen für die Sanierung der Lausitzer Braunkohlegruben ausgestattet wurde", gibt Urgewald zu bedenken.

Und selbst von den 71 Unternehmen, die auf der Global Coal Exit List ein konkretes Kohleausstiegsdatum nennen, das Paris-kompatibel ist, planen zumeist keine wirkliche Dekarbonisierung, sondern lediglich eine Umstellung auf das vermeintlich sauberere, aber immer noch fossile Erdgas.