Syrien: Nun gibt es sie doch die moderate Opposition?
Seite 2: Wie viel Spielraum bekommt die Türkei?
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Möglicherweise spielt auch Saudi-Arabien mit hinein, dass die Dschihadisten von Jaish-al-Islam ebenfalls als moderat geführt werden, wäre ein Hinweis. Saudi-Arabien ist wichtig für eine umfassende Regelung. Es hat Einfluss auf die Opposition - die in Riad zusammengestellte Vertretung des "Hohen Verhandlungsrates" unterstützt die Waffenruhe - und auf wichtige Nachbarstaaten Syriens wie den Libanon.
Der russische Präsident Putin steuert auf eine große Lösung zu. Laut Tass will Russland den Sicherheitsrat einberufen, um die Waffenruhe und den darauf bauenden Friedensprozess in Syrien mit einer Resolution zu untermauern.
Dem Eindruck nach ist es für Russland wichtiger sich als die Ordnungsmacht in Syrien zu erweisen, die das Land vor einer Teilung bewahrt hat - worauf die Politik der USA und ihrer europäischen und arabischen Verbündeten hinausgelaufen wäre - als an der Person Baschar al-Assad "zu kleben" oder am Festhalten des Credos, wonach es keine moderate Opposition in Syrien gebe. Nach dem militärischen Sieg in Aleppo gibt es sie.
Wie hoch der Preis ist, der an die Türkei dafür bezahlt wird, dass die von ihr unterstützte dschihadistisch-salafistische Opposition sich als moderat verkaufen lässt, wird sich erst herausstellen. Man wird es daran verfolgen können, wie mit den Kurden verfahren wird, die in Rojava an einem für den Nahen Osten erstaunliches demokratisches Projekt arbeiten, und man wird es daran verfolgen können, wie weit Erdogan sein liebstes Projekt, nämlich die Schaffung einer Pufferzone in Nordsyrien, treiben kann.