Syrien: Russischer Generalstabschef warnt vor inszeniertem Giftgas-Angriff
Seite 2: Gerasimow: False-Flag-Chemiewaffenangriff wird vorbereitet
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Geht es nach der vom russischen Generalstabschef Waleri Gerasimow geäußerten Einschätzung, so ist der Chemiewaffenangriff längst in Planung - aber nicht von syrischer Seite. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Tass, die heute Vormittag Top-News war, fürchtet Gerasimow die Inszenierung eines Chemiewaffenangriffs, der einen US-Angriff auslösen könnte.
Im Falle, dass russische Militärmitglieder bedroht seien, erwäge man im russischen Verteidigungsministerium Vergeltungsmaßnahmen gegen einen möglichen US-Angriff.
"Belastbare Fakten"
Russland habe "belastbare Fakten" über Vorbereitungen zu einem inszenierten Einsatz von Chemiewaffen gegen Zivilisten, der syrischen Regierungstruppen vorgeworfen wird, gibt Tass den General wieder. Entsprechend würden die USA "nach der Provokation" die syrische Regierung anklagen, dass sie Chemiewaffen verwendet habe und dafür fabrizierte Beweise vorlegen. Die Toten des Angriffs würden der syrischen und der russischen Regierung vorgeworfen.
Als Gegenmaßnahme zum Chemiewaffenangriff plane Washington einen Angriff mit Raketen oder Bomben gegen Regierungsbezirke in Damaskus. In den Gebäuden des syrischen Verteidigungsministeriums seien russische Militärvertreter tätig. "Sollte das Leben unserer Militärs bedroht sein, werden Russlands Streitkräfte Vergeltungsmaßnahmen ausüben, die auf die Raketen wie auf deren Abschussvorrichtungen zielen."
In Russland geht der Wahlkampf ins Finale, mag sein, dass die Aussagen etwas aufgeregter sind als sonst. Zum anderen ist die Rede von "belastbaren Fakten" auch gut lanciert, um Vorwürfen in der internationalen Öffentlichkeit präventiv zu begegnen und - wer weiß - vielleicht gerät dies auch an die richtige Adresse und verhindert den Einsatz von Chemiewaffen.