Trumps Zoll-Hammer: Macht er unsere Smartphones unbezahlbar?

Jetzt kaufen oder viel zahlen: iPhone. Bild: mowwowlight/ Shutterstock.com

Die USA planen neue Zölle auf Elektronik aus China. Apple sucht bereits nach Alternativen. Vieles ist nebulös, alles klar: beliebte Produkte werden teurer.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China scheint eine neue Eskalationsstufe zu erreichen. Nachdem US-Präsident Donald Trump vom Weißen Haus aus erst kürzlich bestimmte Elektronikprodukte von Sonderzöllen ausgenommen hatte, macht US-Handelsminister Howard Lutnick nun einen Rückzieher vom Rückzieher. Die Trump-Regierung hatte während ihrer Amtszeit eine aggressive Zollpolitik gegenüber China und anderen Ländern verfolgt, was zu einem Handelskrieg führte.

Smartphones, Laptops und andere Elektronikgeräte sollen demnach bald wieder mit hohen US-Zöllen belegt werden. "Wir können uns bei grundlegenden Dingen, die wir brauchen, nicht auf das Ausland verlassen", so Lutnick gegenüber <tk>ABC News<tk>. Die Ausnahme sei nur temporär, neue Zölle kämen "wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten". Diese Politik könnte auch Auswirkungen auf die Wirtschaft in Europa und den EU-Ländern haben.

Für Unternehmen wie Apple, die einen Großteil ihrer Produkte in China fertigen lassen, bedeutet dies eine erneute Kehrtwende. Erst vor Kurzem hatte die Befreiung von den "reziproken Zöllen" für Erleichterung gesorgt. Doch laut Lutnick sollen die Elektronikprodukte nun unter "sektorale Zölle im Bereich Halbleiter" fallen.

Unsicherheit der Märkte

Trumps Zickzackkurs in der Handelspolitik sorgt für große Unsicherheit auf den Märkten und bei Unternehmen weltweit. Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung gegenüber vielen Handelspartnern verschärfte der Ex-Präsident den Kurs gegen China zuletzt wieder deutlich. Die USA verlangen nun Zölle bis zu 145 Prozent auf China-Importe, Peking reagierte mit 125 Prozent Gegenzöllen auf US-Produkte.

Deutsche Verbraucher müssen sich angesichts dieser Entwicklungen wohl auf steigende Preise bei Elektronikprodukten einstellen. Für die betroffenen Unternehmen bedeuten die Zölle einen Verlust an Planungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. Der Zollstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt könnte auch Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben.

Für Verbraucher wird es wohl teuer

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Fronten in den kommenden Wochen wieder etwas entspannen oder ob der Handelskonflikt weiter eskaliert. Aus Verbrauchersicht wäre eine Deeskalation und eine Rückkehr zu verlässlichen Handelsbedingungen wünschenswert. Die politische Lage in Washington bleibt jedoch angespannt, insbesondere nach der umstrittenen US-Wahl und den Anschuldigungen von Wahlbetrug durch Trump und einige Republikaner.

Indien wird wichtiger

Unterdessen hat der IT-Konzern Apple damit begonnen, die Produktion teilweise aus China abzuziehen. Laut Branchenkreisen importiert das Unternehmen erstmals 600 Tonnen iPhones aus Indien in die USA. Dies zeigt, dass auch andere Länder in Asien an Bedeutung für die globale Wirtschaft gewinnen.

Der Schritt soll die Abhängigkeit von China reduzieren und Apples Lieferketten diversifizieren. Allerdings kann die Produktion in Indien den enormen Bedarf des US-Marktes bei weitem bisher nicht decken.

Der Großteil der iPhones wird vorerst weiter in China gefertigt. Die EU und europäische Länder könnten ebenfalls von einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Indien profitieren.