Türkische Attacke auf den saudischen Kronprinzen

Seite 2: Unterstützer der Muslimbrüder und Gegner

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In Libyen unterstützt Saudi-Arabien das Lager des LNA-Anführers Khalifa Hafter und die Türkei die Gegenseite. In Libyen hat der Proxy-Krieg seit der Offensive Hafters auf die Hauptstadt Tripolis eine neue Dimension angenommen. Die Türkei schickt Waffen und die Golfstaaten ebenso.

Der Konflikt in Libyen hat eine Ebene, die Nordafrika und den Nahen Osten betrifft: die jeweilige Verbindung zu den Muslimbrüdern teilt die Lager in Gegner und Unterstützer. Erdogans Unterstützung der Muslimbrüder ist ein bestimmender Teil seiner neo-osmanisch inspirierten Regional- und Machtpolitik. Seine enge Verbindung zu Katar, das ebenfalls Unterstützer der MB ist, ist, setzt ihn klar in Opposition zu den beiden großen Golfstaaten Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Das spiegelt sich auch Konflikten im Nahen Osten wieder, in Syrien zum Beispiel oder auch im sogenannten Kernkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern - der nun mit Netanjahus Wahlkampfversprechen, Gebiete des Westjordanlands zu annektieren, neue Spannungen wahrscheinlich macht -, wo es in den letzten Jahren eine Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien gegeben hat, während Erdogan auf Abstand ging.

Jamal Khashoggi, so wurde in einigen Berichten ausgeführt, war in den verwickelten Konflikt zwischen Anhängern der MB und ihren Gegnern und ihren jeweiligen Netzwerken verwickelt. Er stand im Gegensatz zum Kronprinzen den Muslimbrüdern nahe. Die Veröffentlichung in Daily Sabah bedeutet in diesem Kontext, dass Erdogan die nächste Kampfansage gemacht hat. Was sich da genau zusammenbraut, wird sich zeigen.

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