US-Konservativenkonferenz CPAC 2018
Seite 2: "Komplizen einer Defizitpolitik"
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Der prominenteste Kritiker von Trumps Infrastrukturprogramm, der libertäre Senator Rand Paul, wurde 2014, 2014 und 2015 von den Teilnehmern des CPAC zum Präsidentschaftsfavoriten gewählt, verlor dann aber die Vorwahlen. Er verlautbarte, man könne nicht guten Gewissens wegsehen, wenn seine Partei sich zum Komplizen einer Defizitpolitik macht, weil das nicht nur dem, was die Republikaner während der Obama-Jahre predigten, diametral entgegenstehe, sondern auch Inflation und Währungsverfall mit sich bringe.
Da sich die amerikanische Wirtschaft (in der fast schon Vollbeschäftigung herrscht und die gerade erst mit einer großen Steuerreform angeheizt wurde) erholt hat, wäre es seiner Ansicht nach Zeit, Schulden abzubauen und den Berg nicht noch deutlich zu vergrößern. Sonst stünden keine Mittel mehr zur Wiederbelebung der Wirtschaft zur Verfügung, wenn die nächste Rezession kommt. Einen (von Paul allerdings nicht geschätzten) Weg, die Modernisierung haushaltsschonender durchzuführen, hat der amerikanische Ingenieursverband aufgezeigt: Er plädiert dafür, die Mineralölsteuer um umgerechnet etwa 7 Eurocent je Liter anzuheben und diese zweckgebunden dem Highway Trust Fund zugutekommen zu lassen.
Mit John Lennon zum Familiennachzug
Andere Themen, um die es beim CPAC 2018 gehen wird, sind die Marihuanalegalisierung, das Patentrecht, die Netzneutralität, die Integration von Kriegsveteranen, der (nach dem Schulmassaker von Florida gerade wieder einmal besonders aktuelle) 2. Zusatzartikel zur Verfassung, der "Tiefe Staat", die (im Hinblick auf die Russlandaffäre interessante) Instrumentalisierung gerichtlicher Anklagen als politische Waffen und die in der Überschrift "Rising Tides or Warring Tribes" zusammengefasste Frage, inwieweit sich Konflikte im Nahen Osten durch US-Eingriffe lösen oder nicht lösen lassen.
Für eine Diskussion zur Frage des Umgangs mit illegal eingereisten Minderjährigen und mit dem Familiennachzug hat man sich bei John Lennon bedient ("You may say you're a DREAMER, but you're not the only one"), für die Debatte zum internationalen Handel bei Donald Trump und Ronald Reagan ("Make America Trade Again") und für die "Law and Border" betitelte Auseinandersetzung mit dem geplanten Grenzzaun bei der Redewendung "Law and Order".
Gleich mehrere Veranstaltungen - darunter eine mit dem Titel "Kim-jong Un-iversity" und eine andere über George Soros und die Antifa - gibt es zu den Subkulturen an US-Universitäten, die den Spalt zwischen ihren Interpretationen postmoderner Theorien und offener Esoterik inzwischen teilweise bereits übersprungen haben. Unabhängige prominente Experten wie Bret Weinstein, Steven Pinker, Deborah Soh oder Jordan Peterson konnte die ACU dafür allerdings nicht gewinnen.