US-Verteidigungsministerium gibt Ende von Großmanövern in Südkorea bekannt

Ein südkoreanischer Hyundai-K1-Panzer und ein amerikanisches Lufkissenfahrzeug während des Foal-Eagle-Manövers 2004 Foto: U.S. Air Force Staff Sgt. D. Myles Cullen

Übungen wie "Dong Maeng" sollen "Foal Eagle" und "Key Resolve" ersetzen

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Am Wochenende gab das Pentagon bekannt, US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan habe sich mit seinem südkoreanischen Amtskollege Jeong Kyeong Doo telefonisch darauf geeinigt, das früher jährliche Großmanöver "Foal Eagle" ("Fohlen Adler") und die damit verbundene Kommandoschulung "Key Resolve" nicht mehr abzuhalten. Das sei eine Maßnahme auf dem Weg "Spannungen zu reduzieren und unsere diplomatischen Anstrengungen zu unterstützen, um die komplette Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" zu befördern.

Die nordkoreanische Staatsführung hatte diese Manöver in der Vergangenheit immer wieder als Vorbereitung einer Invasion kritisiert - eine Absicht, die südkoreanische und amerikanische Regierungen und Militärs von sich wiesen. Nicht erwähnt werden in der Erklärung des Pentagon die hohen Kosten der Manöver, die US-Präsident Trump mehrmals kritisiert hatte. Fällt ein Teil dieser Kosten weg, werden Mittel frei, die er nach seiner Notstandserklärung vom 16. Februar potenziell für den von ihm versprochenen Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko verwenden könnte.

Umfang der Allianz-Übung noch unklar

Allerdings soll es ein Nachfolgemanöver mit dem Namen Dong Maeng ("Allianz") geben, das heute beginnen und bis zum 12. März dauern und sich einer gemeinsamen Generalstabsmitteilung nach "auf strategische, operative und taktische Aspekte allgemeiner militärischer Operationen auf der koreanischen Halbinsel konzentrieren" soll. Foal Eagle beschäftigte bis zu 35.000 US-Soldaten und teilweise mehr als eine Million Südkoreaner. Zuletzt waren es etwa 10.000 US-Soldaten und 300.000 Südkoreaner. Welchen Umfang die Allianz-Übung haben wird, und wie sich die Kosten dafür aufteilen, ist bislang noch nicht bekannt. Das Urteil russischer Medien, man habe die Manöver "nicht ausgesetzt, sondern umbenannt", scheint deshalb etwas voreilig.

Sowohl Shanahan als auch Jeong betonten in ihrer Bekanntgabe der Änderung, dass man weiterhin fest entschlossen sei, die amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte "zu kombinieren, um jeder Sicherheitsherausforderung zu begegnen und die solide militärische Bereitschaft aufrechtzuerhalten". Die Kommunikation zwischen den USA und Südkorea sei "inmitten der Änderungen in der Sicherheitsumgebung der koreanischen Halbinsel robuster als jemals zuvor" und Koordination wie Kooperation würden bald durch ein persönliches Treffen der beiden Verteidigungsminister noch weiter ausgebaut. Darüber hinaus bedauerten beide Minister, dass das persönliche Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un letzte Woche in Hanoi zu keinem Abkommen führte.

Hindernis Mattis?

Die nordkoreanische Seite war nach Trumps Angaben zwar zum "Denuklearisieren" bereit - "aber nicht da, wo wir es wollten". Deshalb habe man Kims Wunsch, alle Sanktionen aufzuheben, nicht erfüllen können. Aus Nordkorea hieß es dazu später, man habe gar nicht die Aufhebung aller, sondern nur einiger Sanktionen gefordert.

Die Gespräche waren Trump zufolge aber trotzdem nicht sinnlos, sondern "produktiv". Er möge Kim, der "ein echter Charakter" sei, und Kim möge ihn. Nur habe der nordkoreanische Staatschef halt "eine bestimmte Vision, die nicht wirklich die Vision der USA ist, aber schon ähnlicher als vor einem Jahr". US-Außenminister Mike Pompeo meinte, man habe in Hanoi "die Ziellinie noch nicht ganz überschritten", aber man sei "ganz nah dran". Seinen Worten nach ist nicht nur Trump, sondern auch Kim "sehr optimistisch, dass es noch eine Einigung gibt" (vgl. Hanoi-Gipfel endet ergebnislos).

Trump hatte eigentlich schon nach seinem ersten Treffen mit Kim Jong Un im Juni 2018 ein Ende der Manöver in Südkorea verkündet, dann aber im November 2018 doch eine kleinere Übung mit etwa 500 amerikanischen Soldaten erlaubt. Der damalige amerikanische Verteidigungsminister James Mattis, der im August gemeint hatte, es gebe keine Pläne, sich bei gemeinsamen Manöver in Südkorea zurückzuhalten, trat im Dezember von seinem Amt zurück.

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