USA: Trump kämpft mit Fake-Polizisten und echtem Justizsystem
Seite 2: Die Reaktion des schärfsten Konkurrenten, DeSantis
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Um nicht als Verräter im heiligen Kampf gegen die angeblich linken Demokraten zu gelten, brach DeSantis bei einer Veranstaltung in Panama City, Florida am Montag sein Schweigen. Seine Antwort auf die Frage eines Reporters, was er über die mögliche Anklage denke, und ob er eine Rolle bei der Auslieferung Trumps spielen könnte, fiel allerdings gewohnt vage aus. Der Gouverneur erklärte schlicht, er wisse nicht, was passieren werde.
Danach erklärte DeSantis dann doch, was er angeblich wisse, nämlich, dass der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan ein von Soros finanzierter Staatsanwalt sei. Daher würden besagter Staatsanwalt und andere von Soros finanzierte Staatsanwälte ihr Amt als Waffe nutzen, um der Gesellschaft auf Kosten der Rechtsstaatlichkeit und der öffentlichen Sicherheit eine politische Agenda aufzuerlegen.
DeSantis fährt also wie gewohnt zweigleisig. Der Gouverneur versucht einerseits sein Image als seriöse Alternative zu Trump, aufrechtzuerhalten, ohne dabei jedoch dessen kulturkämpferische Ideologie, die auch DeSantis politische Karriere geboren hat, abzuschwören.
Diesen politischen Kurs zu halten, könnte sich indessen als schwierig erweisen. Denn der Großteil der Republikanischen Wählerschaft dürfte mittlerweile durch die jahrzehntelange Berichterstattung konservativer Medienhäusern von der Existenz einer irgendwie gearteten Liberalen Verschwörung überzeugt sein. Trump hat sich erfolgreich als Anführer der "guten" Seite in diesem schwarz-weißen Weltbild positioniert und so ist jeder der sich gegen ihn stellen, definitionsgemäß auf der anderen.
Ob dieses Konstrukt aus Verschwörungstheorien und politischem Hass eine Anklage oder gar Inhaftierung Trumps langfristig aushält oder doch Teile seiner Anhängerschaft des Dramas um den Ex-Präsidenten leid werden, kann sich erst erweisen, wenn die New Yorker Staatsanwaltschaft ihren Worten und der angeblich nahende Anklage durch eine Grand Jury Taten folgen zu lassen.
Gegenwärtig scheinen sich einschlägige rechte Social-Media-Kanäle und liberale Medien darin einig, dass eine Anklage Trumps und eine mögliche Weigerung seinerseits, den Anweisungen der Staatsanwaltschaft Folge zu leisten, nicht nur für Gouverneur DeSantis, sondern für das ganze Land politische Folgen haben könnte.
Die Stimmung in beiden politischen Lagern und die erklärte Absicht Trumps und seines Teams, eine Anklage in jedem Fall politisch zu instrumentalisieren, deuten auf unruhige Zeiten hin.