Ukraine-Krieg: Bachmut ist offenbar gefallen
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Selenskyj bestätigt Meldungen aus Russland über Einnahme der Ruinenstadt. Sieg der russischen Truppen hat hohe symbolische Bedeutung. Wie es nun weitergeht.
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat den Fall der seit Monaten schwer umkämpften Stadt Bachmut offenbar bestätigt. Zuvor hatten russische Quellen vermeldet, die eigenen Truppen hätten den Ort komplett eingenommen.
Als er gefragt wurde, ob die Stadt im Osten seines Landes sich noch unter ukrainischer Kontrolle befinde, antwortete er: "Ich denke nein." Selenskyj fügte hinzu, "für heute" sei Bachmut "nur in unseren Herzen". Die Aussagen tätigte Selenskyj unmittelbar vor einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden zum Abschluss des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima.
Russische Vertreter hatte am Samstag erklärt, die Stadt vollständig erobert zu haben. Die Regierung in Kiew hatte dieser Darstellung zunächst widersprochen. Dann aber sprach Selenskyj von einer "Tragödie". Es gebe in der Stadt "nichts mehr".
Die Schlacht um Bachmut gilt als die längste und verlustreichste in dem seit 15 Monaten währenden Krieg in der Ukraine. Die Stadt ist inzwischen zwar weitgehend zerstört. Dennoch hatte sie für beide Seiten einen hohen Symbolwert. Die Ortschaft hat im Grunde keine strategische Bedeutung. Dennoch ist die offensichtliche Niederlage der ukrainischen Truppen ein schwerer Rückschlag für Kiew – er dürfte die eigenen Truppen für eine wichtige Offensive demoralisieren.
Die internationalen Unterstützer versuchen den Rückschlag offenbar durch eine immer neue und stärkere Aufrüstung der Ukraine zu kompensieren. Bei seinem Treffen mit Selenskyj in Japan kündigte US-Präsident Joseph Biden weitere und umfangreichere Waffenlieferung für Kiew an.
Das Paket umfasse "Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge", teilte Biden am Sonntag am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima mit. Erst vor zwei Tagen hatte Washington Nato-Staaten seine Zustimmung zur Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew erteilt.