Ukraine-Krieg: China sendet über 500 leichte Geländewagen nach Russland

Seite 2: China und der Drohnenkrieg in der Ukraine

FPV-Drohnen, also Drohnen, die aus der Ich-Perspektive gesteuert werden, zumeist zur Aufklärung oder als Kamikaze-Drohnen, weniger als Mini-Bomber eingesetzt, bestimmen zu Hunderten und Tausenden die Schlachtfelder in der Ukraine.

Hier liefert China wichtige Komponenten oder gleich ganze Systeme – trotz einer seit dem 1. September geltenden Exportbeschränkung für Drohnen, die mehr als vier Kilogramm wiegen. Dabei sind die am häufigsten eingesetzten Kamikaze-Drohnen eigentlich leichte, als Spielzeuge konstruierte Geräte, sodass hier die Exportbeschränkung nicht greift.

Auch die Ukraine importiert in großem Umfang Drohnen und Drohnenkomponenten aus China.

Für Russland gilt theoretisch ebenfalls die oben genannte Exportbeschränkung für größere Drohnen über vier Kilogramm Gewicht. Doch anders als die Ukraine, die weitestgehend der Möglichkeit beraubt ist, Rüstungsgüter im industriellen Maßstab zu produzieren, fertigt Russland selber Drohnen und Drohnenkomponenten und möchte diesen Industriezweig stark ausbauen.

In der Ukraine dagegen werden Drohnen oft von weniger als 20 Menschen in kleinen Werkstätten zusammengeschraubt.

Zudem hat Russland vielfältige Wege aufgetan, seine Lieferketten stabil zu halten, und das trotz der chinesischen Export-Beschränkung, wie die Eurasian Times in ihrem jüngsten Bericht aufzeigt.

Russland soll deswegen eine Überlegenheit beim Einsatz dieser kriegsentscheidenden Drohnen in einem Verhältnis von sieben zu eins gegenüber der Ukraine erlangt haben.

Ausblick

China hat sich als Lieferant von militärischen Gütern an Russland etabliert. Die Ausrüstung der russischen Armee mit Tausenden leichten Geländefahrzeugen kann als eine neue Stufe der militärischen Zusammenarbeit angesehen werden.

Hier sendet China ein klares Signal an den US-dominierten Westen: China wird die russische Armee mit Militärgütern beliefern, sollte das notwendig sein. Bereits Iran und Nordkorea können als äußerst potente Waffenlieferanten angesehen werden. China spielt als Waffenhersteller und als Lieferant für Hochtechnologie-Ausrüstung hingegen in einer ganz anderen Liga.

Wenn es tatsächlich die Strategie der USA ist, beziehungsweise war, der Ukraine immer nur genau so viel Waffen zu liefern, wie es braucht, um ein Gleichgewicht der Kräfte herzustellen, dann wird China das mit Sicherheit auch tun.

Russland könnte folglich auf einen nahezu unbegrenzten Materialstrom zugreifen, sollte das Kriegsgeschehen in der Ukraine dies erfordern. Den Produktionskrieg kann der US-Westen auf absehbare Zeit gegen Russland und seine Verbündete nicht gewinnen. Auch wenn die Waffenlieferungen an die Ukraine weitergehen würden.