Vattenfall investiert 5 Milliarden Euro in deutsche Energiewende
Vattenfall macht Ernst mit der Energiewende. Der schwedische Konzern will in Deutschland massiv ausbauen. Doch ein Detail des Plans sorgt für Diskussionen.
Der schwedische Energieriese Vattenfall will in den kommenden Jahren massiv in den deutschen Markt für erneuerbare Energien investieren. Wie der Finanzchef von Vattenfall in Deutschland, Robert Zurawski, am Montag mitteilte, will das Unternehmen bis 2028 hierzulande mehr als fünf Milliarden Euro in klimafreundliche Energieprodukte investieren.
Wind und Solar im Fokus der Investitionen
Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt auf dem Ausbau der Wind- und Solarenergie. Vattenfall will seine Solarpark-Kapazität in Deutschland auf rund 500 Megawatt pro Jahr erhöhen. Gleichzeitig sollen bis 2028 die Offshore-Windparks Nordlicht I und II mit einer Leistung von 1,6 Gigawatt ans Netz gehen. Das entspricht dem Stromverbrauch von mehr als 1,7 Millionen deutschen Haushalten.
Zurawski betonte die Bedeutung Deutschlands für die Wachstumsstrategie von Vattenfall: "Deutschland ist der am schnellsten wachsende Markt für erneuerbare Energien in Europa", sagte er. Der Strombedarf werde bis 2030 voraussichtlich um 40 Prozent steigen und könne sich bis 2045 sogar verdoppeln. Dies biete vielfältige Wachstumschancen für das nicht-fossile Erzeugungsportfolio von Vattenfall.
Speicher und Flexibilität für die Energiewende
Neben dem Ausbau der erneuerbaren Erzeugung will Vattenfall auch massiv in Speichertechnologien investieren. Das Unternehmen plant, die Kapazität seiner Großbatteriespeicher auf 300 Megawatt pro Jahr zu erhöhen. Die Kombination von Solarparks und Stromspeichern soll sicherstellen, dass der Energiebedarf der Verbraucher trotz schwankender Solarproduktion gedeckt werden kann.
Ferner betreibt Vattenfall in Deutschland elf Pumpspeicherkraftwerke mit einer flexiblen Leistung von 2,8 Gigawatt. Diese Anlagen sollen in einem zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Strommarkt eine wichtige Rolle für die Preis- und Netzstabilität spielen. Mit dem Projekt "Pulse" soll in Südthüringen ein weiteres Pumpspeicherkraftwerk entstehen.
Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität
Ein weiterer Investitionsschwerpunkt von Vattenfall ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Bis 2028 will das Unternehmen 500 Millionen Euro in diesen Bereich investieren – von der Installation der Ladesäulen über den Betrieb und die Wartung bis zum Stromverkauf.
"Unsere Kunden erwarten von uns heute nicht nur Strom- und Gasverträge, sondern Lösungen für die Energiewende zu Hause wie Wärmepumpen, PV-Anlagen, Stromspeicher oder Wallboxen", erklärte Finanzchef Zurawski. Vattenfall wolle hier den gesamten Prozess von der Beratung bis zur Installation koordinieren.