Versteckte Strom-Subventionen durch das EEG

Seite 2: 2016: Schon 1,1 Grad Celsius wärmer als zu vorindustriellen Zeiten

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Derweil wird Nord-Australien von einem schweren Tropensturm durchgeschüttelt, 30.000 Menschen mussten dort evakuiert werden und der vergangene Februar war mal wieder im globalen Mittel einer der wärmsten je registrierten Monate. Die Abweichung vom Referenzwert war sogar erheblich höher als im vergangenen halben Jahr, nachdem das sogenannte El-Niño-Phänomen abgeklungen war. Das tritt mehr oder weniger regelmäßig alle fünf bis sieben Jahre auf und ist mit besonders hohen Wassertemperaturen im äquatorialen Pazifik verbunden. Der letzte war einer der stärksten je gemessenen El Niños.

Eigentlich sollte ihm nun seine kühle Schwester La Niña folgen und das zweite Halbjahr 2016 sah zunächst einen Rückgang der globalen Mitteltemperatur um mehrere Zehntelgrad (siehe hier). Doch nun war der Februar fast wieder so warm wie vor einem Jahr auf dem Höhepunkt des letzten El Niños, und wie berichtet zeigt sich seit einigen Wochen in Peru das neuartige Phänomen eines Küsten-EL-Niños. Dieser sorgt dort für gewaltige Verheerungen. Ein Bericht des UN-Büros für die Koordination Humanitärer Hilfen spricht von einer weiter angespannten Situation. 13.072 Wohnhäuser seien zerstört, 14.014 weitere unbewohnbar. Ebenso seien 35 Bildungseinrichtungen zerstört worden und 416 weitere nicht mehr zu nutzen.

Um das Bild abzurunden, hat die Weltmeteorologieorganisation WMO letzte Woche in ihrer jüngsten Bilanz für das vergangene Jahr festgestellt, dass 2016 bereits um 1,1 Grad Celsius wärmer als zu vorindustriellen Zeiten war. Unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau soll die globale Erwärmung gehalten werden, lautet das im Pariser Klimavertrag formulierte Ziel. Und, so heißt es dort auch, es müsse geprüft werden, ob diese Grenze nicht eher bei 1,5 Grad Celsius gezogen werden müsse, wenn gefährliche Klimaveränderungen verhindert werden sollen.

Das alles ficht US-Präsident Donald Trump nicht weiter an. Am Dienstag schickte er sich an, wie BBC berichtet, die Mittel für die zentrale Umweltbehörde des Landes, EPA (Environmenral Protection Agency), um ein Drittel zu kürzen und diverse Klimaschutzmaßnahmen rückgängig zu machen. Unter anderem geht es dabei um Beschränkungen für Kohlekraftwerke. US-Umweltschützer haben daraufhin massive Proteste angekündigt. Für den 29. April ist eine Großdemonstration in Washington sowie ein landesweiter Aktionstag angekündigt.

Was fehlt

Wie meistens hatte die Woche mehr Energie- und Klimathemen zu bieten, als in der Wochenschau unterzubringen waren. Zum Beispiel wäre noch über ein neues, heftig kritisiertes Gesetz zur Suche eines Endlagers für den hochradioaktiven Müll zu berichten gewesen. Bis 2031 soll nun die Standortentscheidung fallen. Erst 2050 soll mit der Einlagerung begonnen werden. Die Profite sind eingefahren, um den strahlenden Nachlass mögen die Enkel sich kümmern. Und die letzten AKW laufen noch ein bisschen weiter, um die Hinterlassenschaften bis zuletzt zu vermehren.

Außerdem wäre noch die Auseinandersetzungen um den Abriss des AKW Gundremmingen zu erwähnen, oder der Pfusch beim Bau französischer AKW. Man hätte auch noch einen Blick nach Japan werfen können, wo AKW-Bauer Toshiba in Kalamitäten steckt und sich die Bevölkerung offenbar einfach nicht mehr für Atommeiler erwärmen kann.

In Indien scheinen unterdessen AKW auch schon mal die Pocken zu kriegen, während aus den USA nichts wirklich Neues zu hören ist: Die Verbraucher müssen die Rechnungen der Atomwirtschaft begleichen und die politische Rechte ist weiterhin von der Strahlentechnologie begeistert.