Virtuelle Möbelfabrik am häuslichen PC
Wunschmöbel on Demand
Ikea war gestern, heute kann man seine individuellen Möbel am häuslichen Computer entwerfen. "Geschreinert und geliefert, wie entworfen" lautet das Versprechen von InVIDO. Mit einer umfangreichen Planungssoftware ist es jedem möglich, Schränke oder Regale ohne Spezialwissen zu entwerfen.
"Design your Design" heißt das Konzept der Planungssoftware von InVIDO. Die Software bietet die Chance, eigene individuelle Möbel zu konstruieren, ohne dass sich der virtuelle Möbelkäufer um das technisch Machbare kümmern muss. Allerdings wird der Benutzer darauf hingewiesen, wann das Ganze aus Statikgründen zusammen zu brechen droht. Auch bei Verletzung von Sicherheitsvorschriften gibt es einen entsprechenden Warnhinweis.
Gleich nach der einfachen Installation der Software können Regale, Vitrinen, Kommoden oder auch komplette Schrankwände entworfen werden. Genau nach diesen Planungsvorgaben werden später die Möbel in der Fabrik gefertigt. Gearbeitet wird per Drag&Drop, also einfach die Elemente auf die Arbeitsoberfläche ziehen, die Maße angeben und schon ist der erste Grobentwurf fertig. Zur Verfügung stehen Elemente wie Schubladen, Regale, Türen, Blenden und Abdeckplatten. Durch Ziehen oder Dehnen kann man ganz einfach und bequem die Höhe, Breite und Tiefe der Objekte einstellen. Steht das Möbel im Entwurf fest, kann man die Auswahl der Materialien vornehmen.
Die Türen können aus Platten oder Glas bestehen, es kann eine Lackoberfläche oder Furnier gewählt werden. Selbst bei Griffen oder Lampen gibt es eine breite Auswahl von Materialien. Immer hat man beim Entwurf die Kosten im Blick, die allerdings schnell verraten, dass individueller Geschmack nicht ganz billig ist. So kostet zum Beispiel ein kleines Regal in der Breite von 50 cm, einer Tiefe von 20 cm und einer Höhe von 1 Meter schon 277 DM. Will man dieses Regal in Buche-Furnier hergestellt bekommen, sind gleich 680 DM zu kalkulieren. Eine farbige Lackierung schlägt mit 1061,93 DM noch mehr zu Buche. Die saftigen Preise sind daher verständlicherweise auch Gegenstand der Diskussionsbeiträge im InVIDO-Forum.
Mit der Software kommen auch weniger erfahrene Möbelbauer schnell klar, alles ist übersichtlich angeordnet und fast selbsterklärend. Durch einen Magnetmodus können die Teile sehr präzise eingesetzt werden und Hilfslinien unterstützen beim maßgenauen Konstruieren. So zumindest macht die Entwurfsphase viel Spaß. Durch die 3-D-Darstellung kann man sich jederzeit einen Eindruck von dem Möbel verschaffen. Selbst eine automatisch erstellte Animation ist dabei, die alle Türen und Schubladen öffnet.
Ist der Möbelplaner mit seinem Entwurf zufrieden, kann er noch diverse Ausdrucke anfertigen und das individuelle Design-Möbel schließlich auch per Internet bestellen. Über die Lieferzeit und die Rechnungslegung schweigt sich die Software aus. Ebenso unklar bleibt, wie die Möbel angeliefert werden: Hoffentlich muss man nicht wieder selbst schrauben. Die Planungssoftware kostet 20 DM, was bei einer Bestellung verrechnet wird.
Einen kleinen Haken hat die Software noch: Kreise oder Ecken muss man auf dem herkömmlichen Weg beim Systempartner von InVIDO vereinbaren. So bleiben letztlich nur Kastenmöbel, die man sich individuell zusammenstellen kann.