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Seite 2: Chefredakteur von "Welttrend": "Telepolis bietet kritische Meinungen jenseits des Mainstreams"

Drei Fragen an Raimund Krämer, Chefredakteur des außenpolitischen Journals Welttrends, mit dem Telepolis seit dem Sommer 2022 redaktionell zusammenarbeitet.

Herr Krämer, Sie sind Chefredakteur der Zeitschrift Welttrends, die in Potsdam erscheint. Welttrends widmet sich, wie es in der Eigendarstellung heißt, "internationalen Herausforderungen und globalen Fragen, denen sich Deutschland und die Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegenübersehen". Wie kam es zur Gründung?

Raimund Krämer: Welttrends ist in den Zeiten der Wende entstanden. "Krisenzeiten sind Gründerzeiten", lautete der erste Satz meines ersten Editorials 1993. Eine der Kernideen ist, die deutsche Außenpolitik – die der Berliner Republik also – kritisch zu begleiten.

Aus einem eher akademischen Projekt, einer Vierteljahresschrift mit langen Artikeln und Fußnoten, wurde im Laufe der Zeit eine Zweimonatsschrift und dann eine gestaltete Monatsschrift mit Text und Bild.

Uns ging es auch darum, Stimmen aus dem Osten mit in die Debatten über internationale Politik einzubringen. Ostdeutsche und polnische Akademiker haben Welttrends gegründet, das polnische West-Institut war über drei Jahrzehnte Mitherausgeber. Regelmäßig waren und sind polnische Autoren im Heft und einmal im Jahr gibt es ein Heft zur Außenpolitik Polens.

Wir wollen die Debatte auch mit Stimmen aus der Welt bereichern, von Chile bis China, von Kolumbien bis Kenia. Einige Texte handeln nicht über China, sondern sind von chinesischen Autoren verfasst.

Die Redaktion arbeitet bis heute ehrenamtlich, wir zahlen keine Honorare an Autoren.

Wie haben sich Anforderungen, Arbeit und Umfeld verändert?

Raimund Krämer: Materiell sind die Bedingungen besser und stabiler geworden, die Arbeit der Redaktion läuft professionell. In Corona-Zeiten wurde die Arbeit mit und über das Netz verstärkt.

Und, klar, mit der Zeit gab es eine stärkere Verbreitung, mehr Anerkennung und mehr Angebote von neuen Autorinnen und Autoren.

So konnten wir auch auf aktuelle Ereignisse wie den Ukraine-Krieg schnell und sachlich solide reagieren.

Aber wir werden auch älter, Mitarbeiter scheiden aus, junge Redakteurinnen und Redakteure etwa, die eine bezahlte Arbeit angetreten haben.

Zuletzt haben sich auch bei uns die Kosten deutlich erhöht, daher eine erneute Preiserhöhung beim Heft.

Seit einigen Monaten arbeiten Sie mit Telepolis zusammen. Warum diese Kooperation?

Raimund Krämer: Telepolis bietet kritische Meinungen jenseits des Mainstreams und interessante Autoren, die sonst nicht zu finden sind. Die Verlinkung auf Quellen in den Telepolis-Texten bietet einen hohen Mehrwert für die Leser.

Für uns ist natürlich aber auch die große Reichweite von Telepolis wichtig, über die unsere Texte eine neue Aufmerksamkeit bekommen. Und deshalb freuen wir uns über die Kooperation mit Ihnen!

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