Wachstum der Weltbevölkerung schwächt sich weiter ab
Seite 2: Ausweg Einwanderung?
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Alle genannten Zahlen beziehen sich übrigens auf die einheimischen Bürger der Volksrepublik und beziehen weder Macau und Hongkong noch die im Land lebenden Ausländer ein.
Doch dauerhafte Einwanderung spielt in dem Land, das in historischen Zeiten viele christliche und jüdische Flüchtlinge oder auch arabische Kaufleute aufgenommen hat, kaum eine Rolle und ist bisher so gut wie unmöglich.
Ganz anders beim großen Gegenspieler, den USA. Bisher wächst die dortige Bevölkerung mit etwa 10,3 Millionen Menschen pro Jahrzehnt. Doch zuletzt ging auch in den USA die Zahl der Geburten deutlich zurück. Dabei galten die Vereinigten Staaten mit einer Geburtenrate über zwei pro Frau lange Zeit als Ausnahme unter den reichen Ländern.
Aber inzwischen liegt sie auch dort mit 1,7 Geburten pro Frau unter dem Reproduktionsniveau. Bleibt also auch jenseits des Atlantiks künftig die Einwanderung als das einzige Mittel, die Bevölkerung des nach wie vor für europäische Verhältnisse sehr dünn besiedelten Landes weiter wachsen zu lassen. Doch dem steht eine politische Rechte im Wege, die erhebliche Ressentiments gegen Zuwanderer hegt und in den letzten Jahren viele zusätzliche Repressalien gegen Migranten durchsetzen konnte.
Holt die USA auf?
Das brachte unlängst die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg, die dem wirtschaftsliberalen Flügel der Demokraten nahesteht, dazu zu warnen, dass so der Abstand zum Rivalen China nicht verkleinert werden könne. Die Nachrichtenagentur gehört jenseits des Atlantiks zu den Werbern für ein aggressives Vorgehen gegen Beijing und möchte gerne die NATO hierfür stärker einbinden.
Bloomberg-Kommentator Matthew Yglesias forderte letztes Jahr in seinem Buch gleichen Titels Eine Milliarde Amerikaner und zählt nun die zahlreichen ökonomischen Vorteile auf, die rasches Bevölkerungswachstum haben kann: Höhere Steuereinnahmen, mehr Arbeitsplätze auf dem Bau oder auch im Dienstleitungssektor, ein verbessertes Angebot an öffentlichen Dienstleistungen.
Doch vor allem geht es im Subtext um eines: Den Abstand zu China zu verkleinern, um die Vormachtstellung der USA zu verteidigen. Insofern darf man gespannt sein, ob die neue US-Regierung weiter an der restriktiven Einwanderungspolitik festhalten wird oder doch ihr Versprechen wahr macht, diese humaner und offener zu gestalten.