Wann und wo rettet der Einsatz von Atombomben Menschenleben?
Seite 2: Warum eine Debatte über Corona-Impfschäden überfällig ist
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- Warum eine Debatte über Corona-Impfschäden überfällig ist
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Für viel Resonanz sorgte an diesem Wochenende ein Interview mit Kristin Hoffmann, die nach einer Corona-Impfung mit dem Vakzin des Pharmakonzerns Moderna schwere gesundheitliche Probleme hat. Frau Hoffmann kann ihrem Beruf im Gesundheitsbereich seit eineinhalb Jahren nicht mehr nachgehen. Ein schweres Schicksal, geradezu ein zerstörtes Leben.
Eine Debatte über solche Fälle mutmaßlicher Impfschäden ist dringend notwendig – und damit sind wir schon mittendrin in der Diskussion. Einige Leser störten sich an dieser einschränkenden Formulierung: mutmaßlich.
Als Journalist halte die Schilderungen von Frau Hoffmann für glaubwürdig und habe ihre Schilderungen auch überprüft, anhand medizinischer Dokumente etwa und unabhängiger Quellen. Ob ein kausaler Zusammenhang zwischen ihrer Situation und der Impfung besteht, muss aber an anderer Stelle befundet werden; ärztlich auf jeden Fall, womöglich auch gerichtlich. Entsprechende Initiativen gibt es bereits, auch darüber hat Telepolis berichtet.
Das Thema hier ist ein anderes: Eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen klagt nach einer Corona-Impfung über mehr oder weniger schwere Symptome, die mehr oder weniger lang andauern. Diese Menschen wurden lange nicht ernst genommen, mitunter sogar kritisiert bis attackiert. Das schildert auch unsere Interviewpartnerin.
Oft wird ihr Schicksal dem von Long-Covid-Patienten entgegengestellt, deren Zahl in Deutschland schon Mitte 2021 auf 350.000 geschätzt wurde. Diese Schicksale gegeneinander aufzuwiegen ist aber nicht nur ethisch und vor allem medizinethisch höchst problematisch und erinnert an die Debatte über einen bis 2006 bestehenden Passus im Luftsicherheitsgesetz, der den Abschuss eines voll besetzten Verkehrsflugzeugs erlaubte, wenn dadurch ein "besonders schwerer Unglücksfall" verhindert werden kann. Das Bundesverfassungsgericht legte Veto ein – und das zu Recht!
Auch in der Debatte über den Schutz vor einem Krankheitserreger darf nicht das eine Schicksal gegen das andere, das eine Leben gegen das andere aufgewogen werden. Zumal die Faktenlage nach wie vor viel zu unklar ist.
Ergo: Das Post-Vac-Syndrom muss ebenso wie das Post- und Long-Covid-Syndrom erforscht werden, um den Betroffenen zu helfen. Das hat medizinisch Sinn. Und ethisch auch.
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