Warum ein Öl-Embargo eine gefährliche Nullnummer ist

Seite 2: Ölpreis könnte weiter steigen

Ein Öl-Embargo wäre der nächste Schritt, womit sich die EU von russischen Energielieferungen unabhängig macht. Ein Kohleembargo ist bereits beschlossen worden. Das wird aber erst in August in Kraft treten.

Russland ist der drittgrößte Ölförderer der Welt und der zweitgrößte Exporteur. Das Land liefert fünf Prozent des weltweiten Ölverbrauchs und zehn Prozent der raffinierten Ölprodukte – also Benzin und Diesel. Daher ist es nicht leicht, Russland als Öllieferant zu blocken.

Deutschland konnte bereits seine Importquote für Öl aus Russland seit Beginn des Kriegs in der Ukraine absenken. Ein Drittel des Öls kam zuvor aus Russland. Nun sind es nur noch 12 Prozent. Deutschland bezieht nun mehr Öl aus Norwegen. Der Rest könnte durch Tempolimits und andere Maßnahmen eingespart werden. Doch diese Vorschläge sind von der Bundesregierung bisher nicht aufgenommen worden.

Im Zuge des Importstopps könnte der Ölpreis weiter steigen, der schon seit Ausbruch des Kriegs angezogen ist. Laut Habeck plant die EU daher gemeinsam mit den USA, eine Obergrenze für Ölpreise einzuführen.

Die Idee ist, dass nicht jeder Preis für Öl auf den Märkten gezahlt werden soll. Damit soll eine drohende globale Preisrally im Zuge des Embargos in Schach gehalten werden. Zudem würde es Russland nicht möglich sein, trotz geschrumpfter Ölverkäufe mehr Einnahmen zu generieren, wie in den letzten Wochen geschehen.