Was ist Heimat?
Video aus dem Telepolis-Salon, in dem der neue AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron, ein anerkannter Asylant aus der Tschechoslowakei, erklärt, wo für ihn Heimat ist
Am vergangenen Mittwochabend fand der zweite Telepolis-Salon im Münchener Lovelace statt. Unter dem Titel "Rechts um" hatten wir Nina Horaczek, Chefreporterin der Wiener Zeitung "Falter", Expertin für Rechtsextremismus und Mitautorin des Buches "Populismus für Anfänger", und den Politologen und Unternehmer Petr Bystron eingeladen. Er ist Vorsitzender des AfD-Landesverbandes Bayern, ist jetzt als Abgeordneter in den Bundestag eingezogen - in Bayern erzielte die AfD mehr als 12 Prozent. Wir werden in den nächsten Tagen die Videomitschnitte der beiden Gespräche veröffentlichen, zunächst veröffentlichen wir erst einmal die Zuspiel-Videos der Prismen. Der erste ist bereits online: Sind Rechte dumm und haben Linke einen erhobenen Zeigefinger?.
Der AfD-Politiker Bystron, der selbst ein Flüchtling war und in Deutschland Asyl erhalten hat: "Ich war heilfroh, Asyl, d.h. Schutz, bekommen zu haben." Aber er sagt, wer jetzt Urlaub in den Herkunftsländern macht, habe den Schutz verwirkt. Man müsse sagen, bleibt dann auch dort, weil euch offensichtlich keine Gefahr droht.
Bystron spricht von "Merkelismus", der bedeute, alles finanzieren zu müssen, was man selbst erarbeitet habe: "Die Jungs, die jetzt aus Marokko oder Algerien nach Deutschland strömen, derenVäter haben geschrien, wir wollen nicht mehr eine französische Kolonie sein, wir wollen selbständig sein. Sie wollen ihren Wohlstand selbst bewirtschaften. Dann sollen sie dies auch jetzt selbst machen."
Bei einer der Kernthemen kommt Bystron, der aus der damaligen Tschechoslowakei nach Deutschland geflohen ist, in Schwierigkeiten. Heimat kann für ihn nicht das sein, wo er aufgewachsen ist. Das sei "ganz, ganz schwierig", sagt er, was ansonsten in der AfD ganz einfach zur Abwehr des Fremden verwendet wird. Heimat sei da, wo man sich wohlfühlt: "Heimat ist hier, ist Schwabing, ich lebe hier seit 30 Jahren."
Es komme auf den Integrationswillen der Zuziehenden an. Sie müssten akzeptieren, dass es so ist, wie es ist. Bystron fällt zuerst der Flughafen ein, der "steril und sauber" ist. Das sei die Tradition, die bewahrt werden soll. Er habe allerdings erst einmal große Probleme in Deutschland gehabt. Der erste Eindruck sei gewesen, dass es überall Schilder gab: "Rasen betreten verboten". Das sei sein erstes Erlebnis gewesen: "Hey, was ist dasfür ein Land, wo überall ein Verbotsschild draufsteht."