Sind Rechte dumm und haben Linke einen erhobenen Zeigefinger?
Video aus dem Telepolis-Salon zu gängigen Vorurteilen gegenüber Rechten, Linken und Akademikern
Am vergangenen Mittwochabend fand der zweite Telepolis-Salon im Münchener Lovelace statt. Unter dem Titel "Rechts um" hatten wir Nina Horaczek, Chefreporterin der Wiener Zeitung "Falter", Expertin für Rechtsextremismus und Mitautorin des Buches "Populismus für Anfänger", und den Politologen und Unternehmer Petr Bystron eingeladen. Er ist Vorsitzender des AfD-Landesverbandes Bayern, ist jetzt als Abgeordneter in den Bundestag eingezogen - in Bayern erzielte die AfD mehr als 12 Prozent.
Wir werden in den nächsten Tagen die Videomitschnitte der beiden Gespräche veröffentlichen. Leider kann die Abschlussdiskussion, in der es munter zuging und in der wie immer auch die Besucher der Veranstaltung zu Wort kamen, nicht online gestellt werden.
Wie immer haben Bulgan Molor-Erdene, Leon Pfannenmüller und Lion Bischof (Prismen) die Gespräche mit Videos eröffnet, die an Thema heranführen. Gerade sind zwei Bücher mit den Titeln "Mit Rechten reden" und "Mit Linken leben" erschienen, was zeigt, dass trotz aller verkündeter Postideologie das Links-Rechts-Schema weiter greift und Orientierung bietet.
Im Video wurden Petr Bystron, der Kommunikationswissenschaftler Benjamin Krämer, der über das Verhältnis von Rechtspopulismus und Medien arbeitet, und Ates Gürpinar (Die Linke) nach den gängigsten Vorurteilen gegenüber Rechten, Linken und Akademikern befragt.
Während das Vorurteil sei, dass die Rechten dumm sind, gebe es, so Gürpinar, "sehr viele nicht dumme Menschen". Von den Linken glaubt man, sie würden allen was wegnehmen wollen, sagt Gürpinar, nach Krämer gelten sie als Menschen, die gerne anderen ihre Meinung aufzwingen wollen, als die "wahren Autoritären". Bystron hielt sich bedeckt, er arbeite nicht mit Vorurteilen.