Welche Rolle könnte China bei Ukraine-Friedensverhandlungen spielen?
Seite 2: Beziehung Russland-China sehr eng
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Bereits in Davos hatten chinesische Regierungsvertreter die Ukraine förmlich abblitzen lassen. Das berichtet jedenfalls Politico:
Chinas Entscheidung, sich nicht mit den Ukrainern zu treffen, schien beabsichtigt und nicht das Ergebnis eines Terminproblems zu sein. Ein hochrangiger US-Beamter sagte, Beijing habe die Bitte Kiews um ein Treffen zu einem bestimmten Zeitpunkt während der gegenseitigen Besuche in der Schweiz abgelehnt. Ein anderer leitender US-Offizieller sagte, China habe jegliche Treffen abgelehnt, nachdem Russland das Land aufgefordert habe, diplomatische Begegnungen mit der Ukraine zu beenden.
Obwohl Beijing darauf bedacht ist, die Beziehungen zum Westen nicht zu beschädigen, hat man sich geweigert, Russlands Einmarsch in der Ukraine zu verurteilen. Die Beziehungen zwischen den beiden Brics-Staaten China und Russland sind inmitten des Krieges weiter eng geblieben. Sie haben sich sogar verstärkt.
Der stellvertretende Außenminister Chinas Sun Weidong sagte in der Erklärung, dass "unter der strategischen Führung von Präsident Xi Jinping und Präsident Putin ... sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern in ihrer historisch besten Phase befinden".
Selenskyj braucht China
Und das beruht auf Gegenseitigkeit. In seiner Rede, nachdem die ersten Ergebnisse zeigten, dass Wladimir Putin die Wahl zum russischen Präsidenten gewonnen hat, erklärte Putin, dass sich die Beziehungen zwischen Russland und China in den kommenden Jahren noch verstärken werden.
Angesichts der Nähe von China zu Russland wird es für Beijing schwierig werden als Vermittler im Ukraine-Krieg einen Weg aus der Krise zu bahnen. Selbst in der Ukraine, wo Selenskyj China umwirbt, zeigen Umfragen, dass die Menschen dort zunehmend negativ gegenüber China und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping eingestellt sind.
Doch Selenskyj weiß, dass er China braucht, auch um die Unterstützung des Globalen Südens zu erlangen. "Das ukrainische Volk betrachtet China als ein feindliches Land. Aber gleichzeitig wollen der ukrainische Präsident und ukrainische Offizielle, dass Beijing mit anderen Ländern am Tisch sitzt, um [Selenskyjs] Friedensangebote zu diskutieren", so Vita Golod, Vorsitzende des ukrainischen Sinologenverbandes, in der South China Morning Post.
Ich denke, die Ukraine sieht immer noch die Möglichkeit einer chinesischen Vermittlerrolle, weil China das einzige Land ist, das in Moskau und Kiew gleichzeitig willkommen ist.
Der UN-Gesandte Geng Shuang erklärte bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am 10. März das Ziel der diplomatischen Bemühungen Beijings. Es bestehe darin, einen "direkten Dialog" zwischen Russland und der Ukraine zu erzielen, beiden Seite an einen Tisch zu bringen und den Konflikt, der sich nun schon im dritten Jahr befindet, zu beenden bzw. einen Waffenstillstand zu erreichen.