Welt als Schlachtfeld: USA führen in 78 Staaten weiter schmutzige Kriege

Seite 2: Die "Ära der Kriege" nach 9/11 muss enden

In dem Bericht, der von der Co-Direktorin des Projekts, Stephanie Savell, verfasst wurde, heißt es:

Der Krieg, den die Regierung der Vereinigten Staaten als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 begonnen hat, dauert an. Die Karte ist eine Momentaufnahme der heutigen globalen militärischen und zivilen Operationen, die sich aus dem 2001 von Präsident George W. Bush begonnenen "Globalen Krieg gegen den Terror" entwickelt haben und bis zum offiziellen Abzug des US-Militärs aus Afghanistan im Jahr 2021 und darüber hinaus fortgesetzt wurden. Dieser Krieg gegen den Terror wird auch unter Präsident Joe Biden fortgesetzt.

Direkt in Kämpfen involviert sind die US-Streitkräfte dabei mit Luft- und Drohnenangriffen und/oder Bodeneinsätzen gegen Verdächtige in Afghanistan, Irak, Somalia, Syrien, Kuba, Kenia, Mali und den Vereinigten Arabischen Emiraten, wahrscheinlich auch im Jemen.

Nicht enthalten in der Studie sind Militäroperationen, die auf das abzielen, was von US-Behörden und -Medien als "Bedrohung durch Russland und China" betrachtet wird. Auch nicht aufgeführt sind die ausländischen US-Militärstützpunkte, auf denen Terrorismusabwehr abgewickelt wird, und die mit Terrorabwehr verbundenen Waffenexporte an andere Länder.

Zudem sind die Einsätze von Spezialtruppen und CIA-Operationen ausgeklammert worden. In USA Today heißt es, dass es bis zu 800 US-Militärbasen im Ausland gäbe und die Biden-Regierung sechs neue in Papa-Neuguinea errichten will.

Im Vergleich zu den Jahren zuvor ist die Anzahl der Länder, in denen die USA ihren Antiterrorkrieg auf die eine oder andere Art fortsetzen, relativ stabil. Hier zeigt sich auch eine Kontinuität über Donald Trumps Präsidentschaft zu der Bidens.

Die militärische Präsenz und die kämpferischen Operationen der USA weltweit stellen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und des Israel-Gaza-Kriegs eine Gefahr dar, so die Co-Autorin der Studie Savell:

Im gegenwärtigen geopolitischen Kontext des Nahen Ostens ist die US-Terrorismusbekämpfungsmaschinerie wie ein Funke, der bereit ist, sich zu entzünden. … Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bereitschaft von US-Truppen an so vielen Orten die Wahrscheinlichkeit, dass die USA einen aggressiven, offensiven Krieg führen, deutlich erhöht.

Savell fordert, dass die US-Regierung die "Ära der Kriege nach dem 11. September" endlich und tatsächlich beenden muss. Und das würde auch bedeuten: keine verdeckten, schmutzigen Kriege mehr.