Wenn supermassive Schwarze Löcher an ihre Grenzen kommen

Seite 2: Größter und massereichster SMBH

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Seit einigen Jahren rätseln Astronomen aber auch darüber, wie es diese kompakten Gebilde geschafft haben, binnen kurzer Zeit derart extrem groß und massereich zu werden. Nicht zuletzt stand bis vor kurzem noch die Frage unbeantwortet im Raum, wo der genaue obere Grenzwert überhaupt liegt. Wie massereich und groß kann ein Schwarzes Loch werden, bevor es seine eigene Akkretionsscheibe absorbiert?

Bei dem bis auf den heutigen Tag bekanntesten massereichsten supermassiven Schwarzen Loch S5 0014 + 813 handelt es sich um einen so genannten Blazar, einem sehr kompakten und massereichen Quasar, dessen Jet auf die Erde gerichtet ist. Er weist sage und schreibe knapp 40 Milliarden Sonnenmassen auf. Allein der Ereignishorizont von S5 0014 + 813 ist im Durchmesser 47-mal so groß wie die Distanz unserer Sonne zum Zwergplaneten Pluto.

ESO/M. Kornmesser

Ein Quasar (quasistellare Radioquelle) ist eine sehr energiereiche und hell leuchtende kleine Region im Zentrum einer aktiven Galaxie, dessen geballte Leuchtkraft auf die Aktivität eines supermassereichen Schwarzen Loches zurückzuführen ist. Derlei Energiemonster überstrahlen nicht nur ihre Wirtsgalaxie im optischen Licht, sondern emittieren im gesamten elektromagnetischen Spektrum, vom Radiowellen- bis hin zum Gammawellenbereich so hell wie Tausende riesige Galaxien zusammen.

Bislang konnten Astronomen eine halbe Million Quasare katalogisieren, die meisten davon im Verlaufe der umfassenden, immer noch laufenden Beobachtungskampagne "Sloan Digital Sky Survey" (SDSS). Unter ihnen sind 40 Quasare verzeichnet, die weiter als 12,7 Milliarden Lichtjahre entfernt sind, wozu auch der in einer Distanz von 12,8 Milliarden Lichtjahre gelegene schwarze Riese S5 0014 + 813 zählt.

Ein Stern verspeisendes Schwarzes Loch in der Fantasie eines Künstlers. Bild: NASA/CXC/M.Weiss