Wiedervernässte Moore, Torf aus dem Baltikum und höhere CO2-Emissionen bei Gaskraftwerken

Seite 2: Kommt der meiste Torf aus dem Baltikum?

Ebenfalls unter dem Artikel zu den Mooren ist folgender Kommentar zu lesen:

Ich war letzten Herbst in der Nähe von Lohne (NieSachs) in einem großen Moorgebiet, wo auch Torf abgebaut wurde, zum Wandern. Dabei traf ich einen Mann von der staatlichen Moorverwaltung. Ich fragte ihn u.a. wie es denn künftig mit dem Torfabbau aussähe (es gab dort mehrere Torfbahnen und etwas weiter weg konnte man die großen Torflager eines Verarbeitungsbetriebes sehen. Der Mann meinte, dass die meisten Betriebe schon seit langer Zeit auf Torf aus dem Baltikum umgestellt hätten, in erster Linie aus Estland.

Man könnte den Eindruck gewinnen, dass man dort die Sache nicht so dramatisch sieht.

In absoluten Zahlen betrachtet, ist Finnland mit 5,4 Millionen Tonnen im Jahr 2022 der größte Torfabbauer in Europa, gefolgt von Deutschland mit 2,6 Millionen, Schweden mit 2,3 Millionen und Lettland mit 2 Millionen Tonnen. Aber auch in Estland und Litauen sind die Torfmengen im Verhältnis zu den Landesflächen mit 0,35 Millionen oder 0,48 Millionen Tonnen relativ hoch.

In Deutschland wird Torf fast ausschließlich noch in Niedersachsen abgebaut. Neue Abbauflächen sollen dort allerdings nicht mehr genehmigt werden. Auch andere europäische Länder planen, den Torfabbau stark zu beschränken. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass Torf zum Teil noch als Brennstoff eingesetzt wird. Irland möchte bis 2030 keinen Torf zur Energiegewinnung mehr einsetzen und Finnland möchte diese um die Hälfte reduzieren.

Hierzulande ist Torf vor allem als Gartenerde gefragt, sowohl in privaten Gärten und auf Balkons als auch im professionellen Gartenbau. Der Torfabbau in anderen Ländern geht so auch auf das Konto der hiesigen Nachfrage nach dem Rohstoff.

Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) werden über drei Millionen Kubikmeter Torf-Blumenerde jährlich allein in Gartencentern in Deutschland verkauft. Dabei ist es politisches Ziel, bis 2026 den Torf aus Hobbygärten und bis 2030 aus dem Erwerbsgartenbau zu verbannen. Als Ersatz können unter anderem Holzfasern, Kompost oder Kokosfasern eingesetzt werden.

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