"Wir brauchen eine neue Art zu denken"

Seite 2: Erneuerbarer Strom ist wirtschaftlich

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Innerhalb der hierzulande herrschenden Marktwirtschaftsbedingungen gibt es auch ein paar kleine, positive Nachrichten. Das Öko-Institut hat ausgerechnet, dass sich der Kohleausstieg in Deutschland kaum auf den Strompreis auswirken sollte. Verschiedenen Modellsimulationen zufolge könnte der Preis pro Kilowattstunde um 0,1 bis 0,6 Cent im Jahr 2030 steigen. Dies ist jedoch von einer Vielzahl von Parametern abhängig.

Die Strompreis- bzw. Stromkosteneffekte ergeben sich aus einem komplexen Wechselspiel zwischen den im System verbleibenden Kohlekraftwerkskapazitäten, dem Preisumfeld mit Blick auf die Brennstoff- und CO2-Preise, dem Ausbau erneuerbarer Energien sowie der Entwicklungen im benachbarten Ausland.

Öko-Institut

Durch einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien und die gleichzeitige Reduzierung der Kohleverstromung könnten die Großhandelspreise um rund 0,4 Cent pro Kilowattstunde sinken. Auch für die Energiestückkosten in der Industrie ergäbe sich ein positiver Effekt, da die Abhängigkeit von volatilen Preisen auf den globalen Brennstoffmärkten zurückginge, meinen die Autoren des Öko-Instituts.

Nicht nur der Klimaschutz, sondern auch die Wirtschaftlichkeit spricht für größere Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern, was ein Anreiz für einen höheren Anteil von Solarstrom sein könnte. Bis jetzt galt die Empfehlung, eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach nach der Größe des eigenen Verbrauchs auszulegen.

Eine Studie der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin kommt nun aber zu dem Schluss, dass es ökonomisch sinnvoller sei, die Dachfläche komplett auszunutzen. "PV-Anlagen, die nur auf den Stromverbrauch des Gebäudes ausgelegt werden, erreichen nicht das wirtschaftliche Optimum. Vielmehr erzielen in den meisten Fällen möglichst große Anlagen die höchste Rendite und maximal mögliche finanzielle Einsparungen."

Auch von der Grenze von 10 Kilowatt installierter Leistung, ab der eine anteilige EEG-Umlage auf den selbstverbrauchten Solarstrom fällig wird, sollten sich Prosumer nicht abschrecken lassen. In den meisten Fällen würden möglichst große Anlagen trotzdem die höchste Rendite erzielen. Batteriespeicher würden sich hingegen nur in wenigen Fällen positiv auf das wirtschaftliche Ergebnis der Anlage auswirken.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.