Zerstörung mit Mach 7
Die US Navy meldet einen Weltrekord mit einem neuen Test ihrer elektromagnetischen Railgun
Das Office of Naval Research (ONR) berichtet, mit einer vom Rüstungskonzern BAE entwickelten elektromagnetischen Schienenkanone am 10. Dezember einen Weltrekord eingestellt zu haben. Durch das mit einer solchen EM-Railgun erzeugten Magnetfeld lassen sich Geschosse mit weitaus größerer Geschwindigkeit als mit herkömmlichen Waffen abfeuern, wodurch sie allein durch ihre kinetische Wucht zerstörerischer werden, sie können auch weiter entfernte Ziele treffen.
Mit dem Test, einen 33 Megajoule-Schuss abzufeuern, können Ziele in einer Entfernung von mehr als 200 km und mit einer Geschwindigkeit von bis zu Mach 5 getroffen werden. Ziel ist es, mit einem 64 Megajoule-Schuss eine Entfernung von mehr als 350 km und eine Geschwindigkeit von Mach 7 zu erreichen – wobei die Kanone mehrere tausend Schuss abgeben können soll.
Noch ist die Technik weit entfernt von einem möglichen Einsatz, da die Schienenkanonen nicht nur monströs, sondern eben auch noch keineswegs stabil sind, sondern nach mehreren Schüssen gerne auseinanderfallen. Aber die Navy hofft, dem Ziel mit dem neuen Test wieder einen Schritt näher gekommen zu sein. Beim letzten Test im Jahr 2008 konnte man ein Projektil nur mit 10 Megajoule abschießen.
Weil man jetzt im Prinzip Projektile mindestens 200 km weit schießen kann, so Konteradmiral und Forschungsdirektor Nevin Carr zum neuen Test, um die "taktische Bedeutung" hervorzuheben und für das Projekt im schrumpfenden Rüstungshaushalt die Gelder zu sichern. Bislang wurden 2006 14,7 Millionen US-Dollar und 2009 weitere 21 Millionen in das Rüstungsprojekt investiert (Der Transrapid der Waffentechnik).
EM-Railguns würden, so der Admiral, die Marinesoldaten in eine sichere Entfernung vom Feind bringen, mit der hohen Geschwindigkeit wären sie auch zur Flug- und Raketenabwehr geeignet. Und weil kein Sprengstoff und keine anderen Chemikalien benötigt würden, wären sie auch sicherer als herkömmliche Waffen.