Abschuss ohne Triebwerkbrand?
Ein Video zum Aufregen
Inmitten des Propagandakrieges um die Ukraine stehen Videos einerseits unter Fälschungsverdacht, andererseits ermöglichen sie externe Beurteilungen.
Von der Explosion der Boeing 777 der Malaysia Airlines gibt es ein kurzes Video, das einige Fragen aufwirft. Lässt man nämlich nur die ersten Zehntelsekunden laufen, vermisst man die Rauchfahnen im Himmel, die ein brennendes Flugzeug mit vielen Tonnen Kerosin hinterlässt und die sich unmöglich in wenigen Sekunden in Luft auflösen kann.
(Wie in den Kommentaren richtig angemerkt wurde, sind BUK-Boden-Luft-Raketen radargesteuert. Daher sticht dieses Argument nicht, falls das Flugzeug tatsächlich mit einem BUK-System oder überhaupt abgeschossen wurde. Aus dem abgestürzten Teil, das auf dem Video zu sehen ist, lässt sich auch nicht wirklich schließen, was in einer Höhe von mehr als 10 km geschehen ist, als die mutmaßliche Rakete das Flugzeug getroffen hat. Wie auch im Forum angemerkt, ist der Ausschnitt in den Videos zu klein. Aber wir finden es gut, dass der Beitrag von Alexander Dill eine Diskussion angestoßen hat, dennoch ist trotz interessierter Schuldzuweisungen keineswegs klar, was wirklich geschehen ist. Die Red.)
Hat das Flugzeug also beim Aufschlag nicht gebrannt? Die in Tatverdacht stehenden Boden-Luft-Raketen orientieren sich mit Wärmesensoren und schlagen deshalb im heißesten Teil des Flugzeugs, im Triebwerk ein. Da das Triebwerk ständig mit hochexplosivem Kerosin versorgt wird, entzündet die Rakete in Bruchteilen von Sekunden den Treibstoff. Dies sieht man zum Beispiel auf diesem Video vom Abschuss einer MIG der syrischen Luftwaffe durch FSA-Rebellen.
In der Vergrößerung sieht man eine senkrechte, dünne Rauchspur, wie sie auch bei Start und Landung, also beim höchsten Kerosinverbrauch sichtbar wird. Bereits an der Rauchfarbe kann man sehen, dass das Flugzeug offensichtlich beim Absturz noch nicht explodiert war. Hat also die Rakete etwa nur das Höhenruder getroffen und das Flugzeug stürzte ohne Explosion ab? Oder gab es gar keine Rakete, die selbst aufgrund ihrer Hitzeentwicklung in der eisigen Höhe von 10.000 Metern eine deutlich sichtbare Kondensspur hinterlassen müsste?
Auch ein zweites Video nach der Explosion zeigt keine Explosionsspuren im Himmel.
Die Fragen zum Absturz sind aber für die Tätersuche von entscheidender Bedeutung. Man kann gespannt sein, ob es nicht weitere Videos aus der dichtbesiedelten Gegend gibt, die den Absturz selbst zeigen.