America First
Aktuelle Botschaften vom Ruhm des Amerikanischen Experiments
Der amtierende Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika, Mike Pompeo, sagte neulich auf einer Veranstaltung an der Texas A&M University unverblümt: "Ich war CIA-Direktor. Wir logen, wir betrogen, wir stahlen. Wir hatten ganze Trainingskurse dazu. Das erinnert mich an den Ruhm des Amerikanischen Experiments."
Der US-Botschafter in Russland, Jon Meade Huntsman Jr., nebenbei Vorsitzender der konservativen Denkfabrik Atlantic Council, besuchte neulich einen der beiden US-Flugzeugträgerverbände im Mittelmeer. Der Diplomat kommentierte: "Jeder dieser im Mittelmeer operierenden Transporter repräsentiert 100.000 Tonnen an internationaler Diplomatie." Die sei eine Botschaft an Russland. Wenn Russland bessere Beziehungen zu den USA wolle, müsse es weltweit seine destabilisierenden Aktivitäten beenden.
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, brach diese Woche die Ratifizierung des Internationalen Waffenhandelsvertrags ab. Auf einer Veranstaltung der US-Waffenlobby gab Trump zu Protokoll: "Amerikaner leben nach amerikanischen Gesetzen, nicht nach Gesetzen anderer Länder."
Der Nationale Sicherheitsberater John Bolton drohte den Juristen des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, die Vorermittlungen wegen mutmaßlicher amerikanischer Kriegsverbrechen in Afghanistan führten, man werde sie mit Sanktionen belegen. Bei einer Rede vor Exil-Kubanern ließ Bolton wissen: "Unter dieser US-Regierung werfen wir Diktatoren keine Rettungsleine zu, wir nehmen sie ihnen weg."
Die Russische Botschaft in den USA veröffentlichte nunmehr eine Sammlung an von US-amerikanischen Offiziellen, Medien und Experten geäußerten Anschuldigungen, die sich als unwahr erwiesen hätten. In deutschen Medien wird man hierüber wenig bis gar nichts erfahren, da Freund- und Feindbilder bereits klar definiert sind. Ungleich größere Aufmerksamkeit widmeten deutsche Redaktionen dem Start der aktuellen Staffel von Game of Thrones.