Angestellte finden war schon leichter

Facebook kämpft seit ein paar Monaten zunehmend mit der fehlenden Motivation von neuen Arbeitskräften, auch wirklich bei Facebook anzufangen. Dumm gelaufen. Kann man aber ändern

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Cambridge Analytica hat eine Menge für Facebook kaputt gemacht. Nicht nur für die Social-Media-Plattform, klar, aber es gehen Gerüchte um, dass CEO Mark Zuckerberg den Namenszug der Datengaunerbude ohne große geschäftliche Zukunft auf seinen Punchball im Keller hat schreiben lassen und sich seitdem wild schreiend vor allem an den Buchstaben C und A austobt.

Nun kommt es auch noch so weit, dass ihm und seiner Firma die neuen Arbeitskräfte ausbleiben. Recruiter erzählen, dass die Bereitschaft, bei Facebook anzuheuern, merklich gesunken ist. Mögliche Kandidaten, die gerade frisch ausgebildet einen möglichst attraktiven Arbeitgeber suchen, stellen zunehmend kritischere Fragen über das Pivacy Modell der Datenhaushaltung und was man bei "F" sonst noch so macht und machen will, wovon man bisher vielleicht in der Öffentlichkeit noch nicht so viel gehört hat. Es herrscht ein gewisses Misstrauen, das kann man so schon sagen.

Vermutlich schlägt sich also Mark Zuckerberg morgens die Finger im Keller wund und tobt sich an den vier Buchstaben der Datenschurken aus. Und dann nimmt er den Telefonhörer zur Hand und will mit Satya Nadella telefonieren, dessen Unternehmen ja auch durch diverse Unsympathiewellen ging, die er aber scheinbar ganz gut umschifft hat. Schließlich ist Microsoft seit kurzem über eine Billion hoch an der Börse bewertet, was aber schon einmal Unwohlsein auslöst, sollte das jetzt jemand feiern wollen. Bescheidenheit scheint schon einmal etwas zu sein, das einem Megakonzern immer noch gut anstehen könnte. Sollte man meinen.

MIcrosoft geht ja immer noch ein wenig durch das Tal der Tränen, denn Entwickler haben in den vergangenen Jahrzehnten der Firma zunehmend den Rücken gekehrt. Vor allem wenn es um Webentwicklung ging. Aber da gibt es jetzt ein paar klare Signale in die andere Richtung, seit Redmond Linux liebevoll umarmt und die Entwicklertools freigegeben hat, mit denen es sich jetzt schon ganz ordentlich coden lässt. Also Transparenz und Erleichterung der eigenen Arbeit. Das scheint auch zu helfen, die guten Leute wieder an sich zu binden. Eat that, Mark Zuckerberg.

Jetzt seien wir ehrlich, das hätten wir eigentlich Microsoft vor ein paar Jahren noch gar nicht zugetraut, und das trauen wir Facebook jetzt trotz aller Beteuerungen immer noch nicht zu. Wäre aber schon lustig, sich hier ein wenig auf die Hinterbeine zu stellen, anstatt sich im Keller zu verschanzen und oben im Wohnzimmer nett in die Kamera zu lächeln.

Das kriegt der Mark schon noch hin, und dann klappt es auch wieder mit dem Nachbarn.