China auf dem Mond
Rover erkundet die Mondoberfläche. Volksrepublik holt mit ihrem Raumprogramm weiter auf
Chinas erste unbemannte Mondmission Chang'e 3 ist am Samstag sicher auf der Oberfläche der Erdtrabanten gelandet, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. An Bord der Landungseinheit befindet sich Yutu (Jadekaninchen), ein kleines ferngesteurtes Fahrzeug, mit dem die Mondoberfläche erkundet werden soll. In der chinesischen Mythologie ist Yutu das Kaninchen der Mondgöttin Chang'e.
Damit ist China die dritte Nation nach den USA und der Sowjetunion bzw. Russland, die unbemannte Raumfahrzeuge auf dem Mond landen kann. Nach Angaben der Nachrichtenagentur war der chinesische Lander jedoch anders als seine Vorgänger in der Lage, das Landegebiet selbsttätig mit diversen Sensoren zu erkunden und seinen Abstieg so anzupassen, dass er Felsen und anderen Unebenheiten ausweichen konnte.
Das Chang'e-Mondprogramm ist Teil eines umfassenderen chinesischen Vorstoßes in den Weltraum. Seit 2003 wurden bereits fünf bemannte Missionen durchgeführt. Zuletzt kehrte Ende Juni ein dreiköpfiges Team von einem 15tägigen Aufenthalt im Erdorbit zurück. Es war die zweite Schicht auf der kleinen Versuchsraumstation Tiangong 1 (Himmelspalast 1), die seit 2011 die Erde umkreist (siehe auch Auf dem Weg zum Mond).
Der kleine Himmelspalast hat damit seinen Zweck schon weitgehend erfüllt und wird wahrscheinlich demnächst aufgegeben werden. Gegen Ende des Jahrzehnts sind zwei weitere ähnliche Testeinheiten geplant. Um 2020 soll dann die erste vollwertige chinesische Raumstation von Chinas Raumhafen Jiuquan in eine Erdumlaufbahn geschossen werden. Bis dahin wird die Volksrepublik auch ein eigenes Satellitennavigationssystem haben und damit vom US-amerikanischen GPS unabhängig sein. Und da die Internationale Raumstation inzwischen schon recht betagt ist, ohne dass bisher eine Nachfolge geklärt wäre, müssen dann im nächsten Jahrzehnt Wissenschaftler aus aller Welt vermutlich in Beijing (Peking) anklopfen, wenn sie Experimente im Weltraum durchführen wollen.