China erntet Sonne

Ziel für den kurzfristigen Ausbau festgelegt

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China hat sein Planziel für den Ausbau der Fotovoltaik, das heißt, der direkten Stromerzeugung aus der Sonneneinstrahlung, heraufgesetzt. Nach einem Bericht der Internetplattform BusinessGreen.com sollen bis 2011 Anlagen mit einer Kapazität von 2000 Megawatt (MW) installiert sein. Bisher habe das Ziel für 2011 auf lediglich 450 MW gelautet. Die Kilowattstunde Solarstrom solle mit etwa elf Eurocent subventioniert werden, um das zu erreichen. Einige Fachleute seien sich aber nicht sicher, ob das ausreiche. Unklar ist noch, ob der Ausbau der Fotovoltaik über das Konjunkturprogramm finanziert werden soll. Das hätte zur Folge, dass nur heimische Hersteller von den Subventionen profitieren können.

Ende letzten Jahres waren in China erst Solarzellen mit der bescheidenen Leistung von 20 MW installiert, doch offensichtlich haben sich nun die Vertreter der boomenden Solarbranche durchgesetzt, die ein Ausbauprogramm gefordert hatten. Auch führende Wissenschaftler hatten sich dafür ausgesprochen. Nicht zuletzt könnte die neue Linie in Beijing, wo man sich bisher mit der Förderung zurückgehalten hatte, weil die Anlagen noch zu teuer erschienen, den Weltmarkt stabilisieren, der in den letzten Monaten unter den aufgebauten Überkapazitäten und dem Nachfrageeinbruch in Spanien zu leiden hatte.

Vor einem knappen Monat war das Fotovoltaikziel für 2020 auf 9.000 MW festgelegt worden. Bis 2020 will die Volksrepublik 20 Prozent ihres Energiebedarfs mit erneuerbaren Energieträgern decken. Das ist ehrgeizig, aber angesichts des rasanten Tempos mit dem derzeit die Windenergienutzung ausgebaut wird, durchaus zu erreichen.