Die andere Pille für den Mann

Kalifornische Studie: männliche Verhütung funktioniert, die Effekte sind reversibel

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Im Gespräch sind Wunder-Pillen für den Mann schon seit längerem; beinahe jährlich treffen Nachrichten darüber ein, dass die Pille gegen Haarausfall entdeckt worden ist und seit Viagra hält man alles für möglich. Auch jene andere Pille, nämlich die zur Verhütung der Fruchtbarkeit des Samens ,wird schon seit geraumer Zeit propagiert, allerdings scheint sie auf Männer weniger großen Reiz auszuüben, weil mancher Mann um die Wiederherstellung seiner Fruchtbarkeit fürchtet.

Villeicht nimmt ihnen die Neuigkeit aus Kalifornien etwas von der Angst. Eine aktuelle Studie der beiden amerikanischen Experten für männliche Verhütung, das Forscher Ehepaar Christina Wang und Ron Swerdloff, die in diesem Monat im Fachmagazin "Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism" erscheint, zeigt, dass Hormon-Pillen, die Samenproduktion von Männern mit großer Sicherheit blockieren können – und dass dieser Prozess reversibel ist.

Die Kombination aus Testosteron und Progesteron soll demnach mit 97prozentiger Wirksamkeit eine Schwangerschaft verhindern. Dies haben die beiden Forscher bei der Auswertung klinischer Versuche und weltweieter Studien festgestellt. Die Hormongaben suggerieren dem Körper einerseits, dass der Testosteronspiegel stimmt, was die körpereigene Produktion des Stoffes in den Hoden stoppen soll, zum anderen würde das Progesteron, ein weibliches Hormon, den Prozess beschleunigen und die Wirksamkeit verbessern.

Im Prinzip wäre die Verhütungspille für den Mann kein Problem, aber würden die pharmazeutischen Unternehmen davor zurückschrecken, teures Geld und viel Zeit für die nötigen Versuche zu investieren, die nötig sind, um die Zulassung für das Medikament bei der amerikanischen Bundesbehörde Federal Drug Administration zu bekommen.