Dürrefolgen: Teils noch immer zu wenig Regen

Bild: MichaelGaida/pixaby.com

Der Mai war landesweit zu kühl, unter anderem im Süden erheblich zu feucht, aber in einigen Bundesländern auch viel zu regenarm

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Der Deutsche Wetterdienst hat eine erste Bilanz für den ausgehenden Monat vorgelegt. Demnach war es im Mai nach 13 überdurchschnittlichen Monaten erstmals zu kühl. Mit 10,9 Grad Celsius lag der Mai-Temperaturdurchschnitt um 1,2 Grad unter dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990, der internationalen Referenzperiode. Zuletzt war der Referenzwert im März 2018 unterschritten worden.

Am wärmsten war es noch in Berlin mit 13 Grad Celsius (nur 0,6 Grad Celsius unter dem langjährigen Mittelwert), am kältesten in Bayern, wo die Thermometer im Landes- und Monatsdurchschnitt nur 10,2 Grad Celsius anzeigten, was 1,5 Grad Celsius unter dem dort Üblichen lag.

Beim Niederschlag zeigte der Mai ein recht durchwachsenes Ergebnis. Nach einem erheblich zu trockenen April hatte es bereits Befürchtungen gegeben, Mitteleuropa könnte womöglich erneut ein schlimmer Dürre-Sommer bevorstehen.

Diese Ängste haben vorerst keine neue Nahrung bekommen. Im Durchschnitt über die ganze Republik übertraf die Regensumme den langjährigen Mittelwert für Mai um 16 Prozent. Allerdings war das Nass sehr ungleichmäßig verteilt.

Während der Süden unter Starkregen und Überschwemmungen stöhnte, fiel der Mai in den meisten nördlichen Bundesländern wiederum zu trocken aus. In Bremen gab es ein Regendefizit von 50 Prozent, im benachbarten Niedersachsen von gut 26, in Mecklenburg-Vorpommern von etwas über 21 und in Berlin und Brandenburg von gut 35 Prozent.

Unterm Strich heißt das für diese Bundesländer, dass es noch immer keine Normalisierung gibt. Letztes Jahr um diese Zeit waren die Grundwasserspeicher und Seen nach einem regnerischen Herbst und Winter prall gefüllt und konnten schließlich im Sommer den Effekt der schweren Dürre abmildern, die andernfalls noch verheerender ausgefallen wäre. Dieses Sicherheitskissen fehlt in diesem Jahr in den genannten Bundesländern.

Die anderen Länder im Norden der Republik erhielten mehr oder weniger den für Mai dort üblichen Niederschlag, auch das im vergangenen Jahr besonders gebeutelte Sachsen-Anhalt. Nur Hamburg machte mit erheblich überdurchschnittlichen Niederschlägen seinem Ruf als Schlecht-Wetter-Hauptstadt des Nordens mal wieder alle Ehre.