Flug MH370: Absturz vor Australien?
Australische Behörden entdecken Objekte auf Satellitenaufnahmen, die von der vermissten Maschine stammen könnten
Das Rätsel um das Schicksal des Flugs MH370 der Malasyia Airlines nach Peking könnte vor der Lösung stehen. Die australische Küstenwache (Australian Martime Safety Authority) hat den Fund von zwei Trümmerteilen bekanntgegeben, die von dem seit den frühen Morgenstunden des 8. März vermissten Flugzeugs stammen könnten.
Die beiden Bruchstücke, das größere davon 24 Meter lang, wurden auf Satellitenbildern eines Seegebiets südwestlich des fünften Kontinents in über 2000 Kilometer Entfernung von der Küste entdeckt. Mehrere Flugzeuge sollen nun die Objekte in Augenschein nehmen, um festzustellen, ob sie tatsächlich von der vermissten Boeing 777 stammen.
Derweil sorgen in Malaysia allerlei Spekulationen über einige der vermissten Passagiere und Besatzungsmitglieder für innenpolitische Aufregung. Offensichtlich gehen die dortigen Behörden nicht sehr sensibel bei der Überprüfung der Vermissten vor, weshalb immer wieder Details an die Medien durchsickern. So sah sich der de-facto-Chef der größten Oppositionspartei, Anwar Ibrahim, einem Kreuzverhör von Reportern ausgesetzt, weil der Pilot der Maschine, Zaharie Ahmed Shah, seiner Partei angehört und ein entfernter Verwandter von ihm ist. Anwar war Ende der 1990er Jahre in seinem Land Hoffnungsträger der Demokratisierungsbewegung und wurde seitdem vom Establishment mit zwei vermutlich fabrizierten Anklagen wegen Homosexualität desavouiert. In Malaysia wird dies strafrechtlich verfolgt.
Unterdessen sind die in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur versammelten Angehörigen der Vermissten offenbar extrem frustriert. Sie werfen den dortigen Behörden vor, sie nicht ausreichend mit Informationen über die Suche zu versorgen. Am Mittwoch kam es zu einer Protestaktion eines Teils der Angehörigen auf einer offiziellen Pressekonferenz, die von Polizei gewaltsam beendet wurde.