Kein Alien, aber Bitcoins
Wenn es so weiter geht, dann ruiniert das Schürfen von Bitcoins nicht nur unsere Stromrechnung
Da sage noch einmal, wir machen uns alle nichts aus Geld. Der massierte Einsatz von GPUs für das Schürfen von Bitcoins mag für den lokalen Stromanbieter ein Segen sein, für ein paar andere auf dem Planeten ist es die Hölle. Denn Berichten zu Folge geht es auf dem Markt für Graphikkarten schwierig zu.
Weil inzwischen jeder gottverdammte Computer auf der Welt nur noch deshalb seine Daseinsberechtigung zu haben scheint, weil er nach digitaler Währung schöpft, gehen auf dem Markt für GPUs die Lichter aus, oder besser: Es gehen die roten Lichter an. Man bekommt keine mehr. Und das führt da, wo man es vielleicht nicht vermuten würde, zu einigen Schwierigkeiten.
Die Suche nach Außerirdischen ist empfindlich gestört.
Gut, das könnte uns jetzt hier auf dem Heimatplaneten erst einmal schnurz sein. Zum einen sucht das SETI-Projekt jetzt schon eine ganze Weile nach Außerirdischen, aber deren Tonsignale wollen einfach nicht bis zur Erde durchdringen. Oder sie haben es längst, nur leider sind wir nicht in der Lage, die Radiowellen ähnlich gut zu erkennen, wie das unser Gerät im Badezimmer mit einem Popsender kann. Vermutlich dröhnt es unglaublich im All, aber wir Dödel haben immer noch nicht begriffen, dass Gesang auf dem Alienplaneten 12381273%%% eben nicht wie Pavarotti klingt. Streng genommen auf deren Seite schon einmal ein sicheres Zeichen für außerirdische Intelligenz.
Nun, und selbst wenn wir jetzt auf die rettende Einsicht kämen, wir können sie innerhalb von SETI immer schlechter umsetzen. Weil die Gerätschaft nicht vorhanden ist, damit irdische Völker die Signale hören. Der Kapitalismus bügelt alle in ihrer Gier von der wissenschaftlichen Front weg.
Vermutlich geht es auch noch anderen mit der Prozessorknappheit nicht gut. Was hilft es denn, wenn ein Algorithmus bis zu 94% an extremistischer Propaganda identifizieren kann ... könnte, und dann ist kein Prozessor mehr verfügbar, weil alle beim Geldscheffeln sind. Da hat der Extremismus ja so schon gewonnen, wenn er auch noch die westliche Geldkultur anprangert. Obwohl, vermutlich wird es kaum noch extremistische Propaganda geben, denn die Server, die das noch veröffentlichen könnten, sind gerade mit dem Schürfen von Bitcoins beschäftigt.
Vermutlich schaut uns gerade eine außerirdische Intelligenz zu und schüttelt sorgenvoll die Tentakel. Was sich da "Mensch" nennt, versucht verzweifelt ein Geld nach dem anderen zu schürfen, nur um es dann auf einer Börse im freien Fall seines Werts loswerden zu wollen und damit dann ein Minusgeschäft zu machen. Menschen sind komisch.