Kleiner Dienstweg zwischen Behörden und Wirtschaft

Die Deutsche Bank wird bei Hausdurchsuchungen offenbar vorgewarnt

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Große Unternehmen pflegen oft intensive Kontakte zur Politik und zu so genannten "Spitzenbeamten". Dass sich so etwas potenziell lohnt, zeigt jetzt die Auswertung von Telefongesprächen, die die Polizei im Rahmen einer Ermittlung wegen "bandenmäßiger" Steuerhinterziehung aufzeichnete. Darauf geben Mitarbeiter der Deutschen Bank nämlich Warnungen vor einer für den nächsten Tag angesetzten Durchsuchung ihrer Büros weiter.

Wer genau die Vorabinformation an das Unternehmen lieferte ist bislang nicht bekannt. Allerdings spricht einiges dafür, dass der Weg über Personen lief, die nicht nur eine gewisse Verantwortung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich tragen, sondern auch gesellschaftlich miteinander verkehren. Im für die Ermittlungen zuständigen hessischen Justizministerium versuchte man sich auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung mit dem Eingeständnis zu rechtfertigen, es könne "nie ganz ausgeschlossen werden, dass strafprozessuale Maßnahmen vorab bekannt werden".

Hintergrund der Durchsuchung waren international angelegte professionelle Betrügereien mit Emissionsrechten zum Ausstoß von Kohlendioxid. An diesen Geschäften sollen mindestens sieben Mitarbeiter der Deutschen Bank aktiv beteiligt gewesen sein, was das Unternehmen jedoch bestreitet.