"Krise muss nicht traurig sein"
In Köln bringt ein Kongress Blogger mit Whistleblowern, Musikern und Künstlern zusammen
Vom 11. bis zum 13. Februar findet im Kölner Kunsthaus Rhenania ein Kongress statt, der unter dem Motto "Re(e)volution - Krise muss nicht traurig sein" recht unterschiedliche Gruppen zusammenbringt: Blogger, Whistleblower, Musiker und Künstler. In der ersten Gruppe finden sich unter anderem Wolfgang Lieb, der Mitherausgeber der Nachdenkseiten, Telepolis-Autor und Spiegelfechter-Blogger Jens Berger sowie Roberto De Lapuente.
Bei den Whistleblowern sind die bekanntesten der schweizerische Steuerdaten-CD-Lieferant Rudolf Elmer (wenn er bis dahin aus seiner erneuten Untersuchungshaft entlassen wurde), der Ex-EU-Kommissions-Beamte Guido Strack und der kaltgestellte Steuerfahnder Rudolf Schmenger, bei den Musikern der Komponist Johannes Kreidler, Jaki Liebezeit von Can und der Harald-Schmidt-Bandleader Helmut Zerlett. Darüber hinaus nehmen auch Experten wie der Korruptionsforscher Werner Rügemer und der Wirtschaftskriminalist Uwe Dolata teil.
Die Vorträge und Diskussionen auf dem "außerparlamentarischen Krisengipfel" drehen sich unter anderem um das "Versagen der Medien in der Krisensituation", "dem fehlenden Abstand der sogenannten Leitmedien zur Macht", darum, ob "Verleger und Journalisten ihre Aufgabe als Korrektiv der Macht noch wahrnehmen" oder "Abhängigkeiten und wirtschaftliche Zwänge zu groß" sind und ob die Blogger "die Demokratie retten".
Sollten letztere dies vorhaben, dann können sie von den anwesenden Whistleblowern aus erster Hand erfahren, mit welchen Schwierigkeiten das Aufdecken von Skandalen verbunden sein kann. Guido Strack will in diesem Zusammenhang darüber sprechen, warum Whistleblowing gerade im Finanzbereich notwendig wäre, wie man es erfolgreich betreiben könnte und warum es in Deutschland praktisch nicht vorkommt.