"Laura", "Bavi", "Maysak": Verheerende Unwetter am Fließband
"Laura" verheert Teile der südlichen USA, "Bavi" wüted in Nordkorea und "Maysak" macht sich auf seine Fersen
Nachdem Hurrikan "Laura" am Donnerstagmittag (Ortszeit) auf die US-Küste in der Grenzregion von Texas und Louisiana getroffen ist, zieht der Sender CNN eine erste Bilanz. Mindestens sechs Menschen wurden getötet. Orkan und Sturmflut richteten großflächige Verwüstungen an.
Rund 840.000 Menschen wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Am Freitagvormittag (Ortszeit) waren nach den Angaben der Plattform Poweroutage.us noch immer über 700.000 Menschen in Louisiana und Texas nicht wieder ans Netz angeschlossen. Auch eine Reihe von Wasserwerken fielen aus.
In den beiden Tagen, bevor "Laura" auf die Küste traf, hatte der Sturm sich ganz ungewöhnlich rasch intensiviert. Schließlich hatte er dauerhafte Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometer pro Stunde entwickelt und war ein Hurrikan der zweithöchsten Stufe. Damit gehört er zu den fünf stärksten Hurrikanen, die je auf die US-Küste stießen.
Zwischenzeitlich ist der Sturm ins Inland gezogen, hat dort an Kraft verloren, jedoch immer noch reichlich Niederschlag im Gepäck, der am Freitag über dem Bundesstaat Arkansas niederging. Stürme wie "Laura" beziehen ihre Energie von dem warmen Wasser, über das sie ziehen. Daher schwächen sie sich über Land rasch ab.
Die Reste des Sturms ziehen derzeit im Bogen Richtung Atlantikküste. Am Sonntag wird es dann knapp südlich von New York hinaus aufs Meer gehen. "Laura" ist in diesem Jahr bereits der siebte Tropensturm bzw. Hurrikan, der auf US-Küsten traf, was für die Jahreszeit ein Rekord ist. Meteorologen erwarten, dass die noch bis in den November andauernde atlantische Hurrikan-Saison besonders intensiv ausfallen wird.
Mit Stürmen, Überflutungen und einhergehenden schweren Zerstörungen haben derweil dieser Tage unter anderem auch Londonderry in Nordirland, Devon und Cornwall im Südwesten Englands, weite Teile Bangladeschs, Peshawar im Nordwesten Pakistans, benachbarte Regionen in Afghanistan, Teile Kameruns, elf indische Staaten (bereits Mitte August) und die Schwarzmeer-Provinz Giresun in der Türkei zu kämpfen.
Und dann sind da natürlich noch die in diesem Jahr besonders extremen Niederschläge und Überschwemmungen in China, von denen diese Bilder einen Eindruck vermitteln.
Schließlich wäre noch der Tropensturm "Bavi", zu erwähnen, der in den letzten Tagen über das Gelbe Meer und an der Westküste Südkoreas entlang zog, um schließlich am Donnerstag in Nordkorea auf Land zu treffen. Auf dem Weg dahin hatte er bereits viel Regen über der chinesischen Küste und über Südkorea abgeladen.
Damit nicht genug, macht sich bereits der nächste Taifun auf den Weg. Nach Angaben des südkoreanischen Wetterdienstes – und die japanischen und Hongkonger Modelle kommen zum gleichen Ergebnis - formiert sich weiter in Süden, östlich der Philippinen, mit "Maysak" bereits ein weiterer Taifun. Dieser wird voraussichtlich fast den gleichen Kurs wie "Bavi" nehmen, nur diesmal direkt auf Südjkorea treffen und dabei auch den Süden Japans in Mitleidenschaft nehmen.
Ein Taifun ist das gleiche wie ein Hurrikan. Für starke Tropenstürme gibt es in unterschiedlichen Regionen verschiedene Bezeichnungen. Von Hurrikanen wird im Atlantik und im östlichen Pazifik gesprochen, von Taifunen im nordhemisphärischen Teil des westlichen Pazifiks.
Übrigens: Etwas über 90 Prozent der Energie, die durch die zusätzlichen, vom Menschen in die Atmosphäre gepumpten Treibhausgase eingefangen und im Erdsystem gespeichert wird, landet im Meer. Dort sorgt sie für dessen Erwärmung und nicht zuletzt für höhere Temperaturen an seiner Oberfläche. Letzteres bedeutet mehr Verdunstung, was wieder zu mehr Energie für Stürme und zu stärkeren Niederschlägen führt.