Merkel hat in Kopenhagen durchverhandelt - bis jetzt ohne Ergebnis
Noch immer wird in Kopenhagen um ein Abkommen gerungen: Verhandlungen zwischen Staatschefs in der Nacht waren ergebnislos. Doch kursiert nun ein Abschlussdokument
Rund 30 Staatschefs haben in der Nacht zu Freitag versucht, Eckpunkte eines Klimaabkommens auszuhandeln. Mit einem außerplanmäßigen Mini-Gipfel wurde versucht, Bewegung in die Verhandlungen beim UN-Klimagipfel zu bringen. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy sollen mehr als zwanzig weitere Spitzenpolitiker dabei gewesen, heißt es aus Verhandlungskreisen. Die USA wurden von Außenministerin Hillary Clinton vertreten. Konkrete Ergebnisse gab es aber offenbar wieder nicht.
Ziel der Runde war es augenscheinlich, eine Schlusserklärung zum Klimaschutz vorzubereiten. Beteiligt waren auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso sowie Vertreter von Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Spanien, China, Russland, Brasilien, Indien, Indonesien, Australien, Mexiko, Südafrika, Saudi-Arabien, Algerien, Bangladesch, Kolumbien, Äthiopien, Sudan, Südkorea, Japan, Lesotho, der Malediven und von Grenada. Klar ist mittlerweile, dass die Kopenhagener Beschlüsse innerhalb der nächsten sechs Monate völkerrechtlich verbindlich werden sollen - vorrausgesetzt man einigt sich überhaupt auf konkrete Zahlen.
Derzeit kursiert ein Abschlussdokument, bei dem noch die wichtigsten Zahlen fehlen: Die Annex I - Länder also die Industrieländer - würden sich bis 2020 auf "X" Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 verpflichten. Gerüchte sprechen davon, dass es 30 Prozent werden könnten.
Am Vormittag ist auch Barack Obama in Kopenhagen eingetroffen. Er will sich in den nächsten Stunden mit dem chinesischen Regierungchef Wen Jiabao treffen, um sich anzunähern. Die USA will sich nicht bewegen, wenn sich nicht auch China zu verbindlichen Zielen verpflichtet.