Prognosen: Republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus
Das Rennen um den Senat ist noch offen
CNN prognostiziert nach dem Beginn der Auszählungen bei den Midterm Elections in den USA einen Zugewinn der Republikaner von mindestens 50 Sitzen im Repräsentantenhaus. Die bisherige demokratische Mehrheit würde bereits ab 39 kippen. Andere US-Medien kommen zu ähnlichen Einschätzungen. Das Ergebnis kommt nicht überraschend und war in Umfragen einhellig erwartet worden. Barack Obama muss nun – wie Ronald Reagan, Bill Clinton und viele andere Präsidenten vor ihm - gegen eine Kongressmehrheit regieren.
Für die Mehrheitsverhältnisse in der zweiten Kongresskammer, dem Senat, gibt es noch keine seriösen Vorhersagen. Die Republikaner konnten den Demokraten aber bereits vier jener 10 Senatsposten abnehmen, die sie für einen Wechsel der Mehrheitsverhältnisse dort benötigen. Einer davon ging an den ehemals als Botschafter in Deutschland tätigen und deshalb auch hierzulande bekannten Dan Coats, der in Indiana siegte. Neben ihm nahmen John Boozman in Arkansas, John Hoven in Norddakota und Ron Johnson in Wisconsin demokratische Bastionen ein.
Mit Spannung erwartet wird auch das Abschneiden der Kandidaten aus der Tea-Party-Bewegung. Nach ersten Auszählungsergebnissen konnte der von ihr unterstützte Rand Paul in Kentucky einen republikanischen Senatssitz verteidigen. Auch Marco Rubio, der als Tea-Party-Kandidat bei den Senatsvorwahlen in Florida den etablierteren republikanischen Gouverneur Charlie Crist besiegte und auch jetzt wieder gegen ihn antreten musste, weil Crist als Unabhängiger kandidierte, hat es den Hochrechnungen zufolge geschafft. Die Anti-Masturbations Kandidatin Christine O'Donnell, die zuletzt mit einem viel parodierten Werbespot Furore gemacht hatte, verlor dagegen in Delaware erwartungsgemäß gegen den Demokraten Chris Coons.
Von den Gouverneuren, die man in 36 Bundesstaaten und 2 Territorien neu wählt, werden nach derzeitigem Stand mindestens 7 Demokraten durch Republikaner ersetzt - nämlich diejenigen in Kansas, Oklahoma, Tennessee, Pennsylvania, Michigan, Wyoming und New Mexico. Da aber bei weitem noch nicht überall ausgezählt ist, könnte sich diese Zahl noch deutlich erhöhen.