Russland will den Rubel zur globalen Reservewährung machen
Russland startet einen neuen Angriff auf den US-Dollar als Weltleitwährung.
Vor dem G8-Gipfel im Juli in Italien schlägt Russland in der Debatte um das internationale Währungssystem vor, auch den geschwächten Rubel als Reservewährung zu nutzen. Neben dem Dollar solle auch die russische Währung damit in den Rang einer Leitwährung gehoben werden, forderte Russlands Präsident Dmitri Medwedew nach einem Treffen mit Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Wochenende.
Russland bekräftigt damit seinen Vorstoß, der von China unterstützt wird, wonach eine neue Weltreservewährung geschaffen werden soll, die den US-Dollar ablösen soll. Denn mit China sorgt sich auch Russland um seine hohen Dollarbestände. Das Land will sich nicht damit abfinden, dass auf dem Weltfinanzgipfel in London diese Diskussion abgewürgt wurde. "Es gibt globalere Ideen, die bei dem Londoner G20-Gipfel nicht umfassend erörtert wurden. Ich meine die Idee einer übernationalen Währung", sagte Medwedew.
Es gehe nicht darum, mit dem Abkommen von Bretton Woods vollständig zu brechen und etwas völlig Neues zu schaffen, versuchte er die USA zu beruhigen, "aber wir sollten darüber nachdenken, wie das internationale Finanzsystem gerechter werden kann". Das Finanzsystem stütze sich nur auf den Dollar und neben der Aufnahme des Rubels als Reservewährung bekräftigte der russische Präsident den Vorschlag, eine Weltreservewährung zu schaffen. Angeregt hatten Russland und China, das Sonderziehungsrecht (SZR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) solle den Dollar als bisherige Leitwährung ablösen.