Weniger Treibhausgase

Energieverbrauch und damit auch der CO2-Ausstoß aufgrund der Krise rückläufig

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Der deutsche Energieverbrauch ist aufgrund der schwächelnden Konjunktur in den ersten drei Quartalen 2009 stark zurückgegangen, berichtet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB). In den ersten neun Monaten des Jahres wurde 6,9 Prozent weniger Primärenergie verbraucht, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Rückgang geht fast ausschließlich auf den geringeren industriellen Bedarf zurück.

Für das Klima dürften das gute Nachrichten sein, denn insbesondere CO2-intensive fossile Energieträger wurden weniger verbraucht. Am deutlichsten fiel der Rückgang bei der Steinkohle aus: "Der Verbrauch an Steinkohle verminderte sich um rund 22 Prozent. Die Entwicklung spiegelt den verminderten Bedarf der Eisen- und Stahlindustrie wider. Aber auch in der Stromerzeugung wurde deutlich weniger Steinkohle eingesetzt als in den ersten neun Monaten des Vorjahres."

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Entwicklung bei den einzelnen Energieträgern in den ersten neun Monaten des Jahres. Rechts der Primärenergieverbrauch. (Bild: AGEB)

Mit minus drei Prozent war der Rückgang bei der Braunkohle weniger ausgeprägt. Die Stromproduktion der AKWs ging hingegen ebenfalls um 10,4 Prozent zurück. Auch aus Wasser- und Windkraftanlagen wurde – witterungsbedingt – weniger elektrische Energie ins Netz eingespeist, und zwar minus 10 und minus 12,5 Prozent. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Primärenergieverbrauch hat sich erhöht und beträgt nun 8,9 Prozent. Das sei vor allem auf die um 50 Prozent gewachsene Beimischung von Agrarsprit zu den Kraftstoffen zurückzuführen.

Die Internationale Energieagentur geht, wie berichtet, davon aus, dass die CO2-Emissionen in den USA in diesem Jahr um sechs Prozent und in Europa um vier bis fünf Prozent zurückgegangen sind.